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Hosted by Nadine Lemke und Janine Maria Schneider
Mit einem Text von Janneke Schoene
In Erinnerung an Gunnar Kinbom
Mit „The Potential of Conversations leading nowhere“ (Das Potenzial von Gesprächen, die nirgendwohin führen) setzt Anna Kinbom ihre Arbeit fort, Momente der Kreativität in scheinbar nutzlosen oder peinlichen Ereignissen zu finden. Der Titel ist inspiriert von Jessica Benjamins Konzept der „Aufrechterhaltung der Spannung eines Paradoxons“, das sich mit dem Verweilen in der Ungewissheit beschäftigt. In ihrer Einzelausstellung präsentiert Kinbom eine Reihe von Arbeiten, die von verschiedenen Aspekten ihres Aufwachsens inspiriert sind. In ihren Werken setzt sie sich mit Themen wie (Post-)Moderne, Anthroposophie und Psychologie in Bezug auf Elternschaft sowie Lacanscher Psychotherapie auseinander. Das Kunstbuch „The Potential of Conversations Leading Nowhere“ (Das Potenzial von Gesprächen, die nirgendwohin führen), das Kinbom 2022 geschaffen hat, dient als Grundlage für eine neue deutsche Adaption. Was passiert, wenn man in einer Sprache schreibt, die nicht die eigene Muttersprache ist? Welches Potenzial und welche Frustration ergeben sich aus den Herausforderungen der Übersetzung? In ihrer Arbeit „Stories Untold“ entwickelt Kinbom ihre eigene, auf Fotografie basierende Therapiemethode. Außerdem greift ihre neue Video- und Tonproduktion auf eine Kindheitserinnerung aus ihrer Zeit in einem Steiner-Kindergarten zurück: Ein Junge hat Annas neue rosa Jacke mit Öl aus einer Maschine im Hof bekleckert. Oder hat er nur ein Bild gemalt?