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RETROSPEKTIVE MICHAEL HANEKE SA 2.10. bis MI 20.10.10
Drei Wege zum See, A/BRD 1976
Kann man unbeschwert nach Hause zurückkehren? Als die zur Starfotografin avancierte Elisabeth Matrei anlässlich eines Besuchs bei ihrem Vater wieder in ihre Heimatstadt Klagenfurt fährt, löst eine Wanderung durch die Schauplätze ihrer Kindheit eine Reihe von Selbstreflexionen aus. Insbesondere eine unglückliche Liebesgeschichte, die ihrem Lebensentwurf einen erst nachträglich erfahrbaren Knick verpasst hat, kommt beim Gang zum Wörthersee wieder an die Oberfläche. Spielte schon die Literaturvorlage Ingeborg Bachmanns mit den Optionen von Medialisierung und zu ergehendem System aus Verweisen, findet sich dieser Zugang in Hanekes wunderbarer Verfilmung in gesteigerter Form wieder: Die weitere Sequenzierung der Handlung unterstreicht noch die Fragmentiertheit der narrativen Strukturangebote, die Kameraarbeit erinnert auf subtile Weise an die wechselnden Erzählperspektiven der literarischen Vorlage. Die Welt ist aus den Fugen, ganz still.
Der Österreicher Michael Haneke zählt unbestritten zu den Virtuosen des Weltkinos. Mit seinen Filmen widmet er sich unablässig und ohne Kompromisse den Abgründen der Gesellschaft. Das Filmarchiv Austria zeigt nun die bislang umfassendste Retrospektive in Österreich, bei der nicht nur sein preisgekröntes Kino-OEuvre, sondern auch sein vielseitiges Fernseh(-film-)schaffen präsentiert wird.
Kurator: Lukas Maurer
Tickets:
Normalpreis: 7,50 EUR
Ermäßigt: 5 EUR
