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Mapping Mobilities 1
Mit Ursula Biemann, Michael Hieslmair und Michael Zinganel
Michael Hieslmair und Michael Zinganel
Stop and Go
Eine Einführung in Theorien und Methoden der „Kartographie“ transnationaler Mobilitäts- und Migrationsströme mit Fokus auf formelle und informelle Haltepunkte transnationaler Verkehrskorridore. Diese Netzwerknoten bilden unterschiedlich kontrollierte liminoide Orte der Mobilität, an denen Akteure mit unterschiedlichsten Motiven, Mobilitätsformen, -Modi und -Rhythmen aufeinandertreffen. Parallel zu den geplanten und kontrollierten Terminals die sich – den Anforderungen der transnationalen Märkte folgend – rhizomatisch ausdehnen oder zusammenziehen, entstehen entlang der Haupt- und Nebenrouten eine Reihe von inoffiziellen, informellen und ephemeren Haltepunkten, an denen Akteure mit unterschiedlichsten Motiven Routinen und Rituale entwickeln, sich in ihrer multilokalen Existenz einzurichten. Hier sammeln sich die „Kriechströme“, wickeln die „Ameisenhändler“ (Karl Schlögel) ihre informellen Geschäfte ab, bilden sich Heterotopien für die weniger beachteten Akteure bilden. Zinganel/Hieslmair et al. untersuchen (seit 2007) Netzwerkknoten an PAN-Europäischen Verkehrskorridoren und entwickeln vor Ort (und in Ausstellungen) Wegenetzskulpturen, deren Routen sowohl mikropolitische Narrative der Akteure en route als auch die makropolitischen Einflüsse auf den gezeigten Raumausschnitt kommunizieren.
Michael Zinganel und Michael Hieslmair, Künstler, Architekturtheoretiker, Kuratoren, Wien
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Ursula Biemann
Sahara Chronicles
Anhand der Videoessays Sahara Chronicle stellt die Künstlerin ihre investigative Videopraxis zur Diskussion, die sich im unbenannten Intervall zwischen Kunst, Politik und Theorie verortet. In einer eigenen ästhetischen Sprache erforscht sie die umstrittenen Territorien der Welt und entwirft eine komplexe humane Geographie der globalen Mobilität mit all ihren Nebenwirkungen und undokumentierten Bewegungen. Im Versuch die anschwellenden Migrationsflüsse in den Griff zu kriegen kommen europaweit kollossale Grenz- und Abwehrmechanismen zum Einsatz. Dieser Trend hat in der Kunst eine Faszination mit Kontrolltechnologien und repressiven Grenzregimes ausgelöst, deren kritische Wirkung auch wieder fraglich ist. Im Gegenzug dazu untersuchen die Video-Erkundungen von Ursula Biemann durchwegs Gegengeografien die sich durch verdeckte Operationssysteme, innovative Widerstandspraktiken und migratorische Selbstbestimmung herausbilden. Mit dem Betreten von off-limit Zonen, geheimen Leitwegen, klandestinen und virtuellen Territorien visualisieren die Videos eine subversive geografische Praxis und gehen der Frage nach, inwiefern sich Künstler und Künstlerinnen in diese symbolische und materiellen Räume einschreiben können.
Ursula Biemann, Künstlerin, Theoretikerin und Kuratorin, Zürich
Vorschau zum weiteren Programm der Vortragsreihe:
http://tracingspaces.net/mapping-mobilities-program/
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AUSSTELLUNG
Colliding Worlds
Bis 25.10. läuft noch eine Ausstellung zum Thema in der Kunsthalle Exnergasse Wien
mit Beiträgen von Katharina Copony (A/D), Josef Dabernig (A), Michael Hieslmair & Michael Zinganel (A), Carolin Hirschfeld (D), Heimo Lattner (A/D), Plinio Avila Marquez (D/ MEX), Christoph Oertli (CH), Adrian Paci (I), Barthelemy Toguo (F/ US/ CAM), Ingo Vetter (D) & Annette Weisser (D/USA), Anna Witt (A/ D)
http://tracingspaces.net/colliding-works/
Jour fixe mit Kuratoren in der Ausstellung: Fr. 5. Oktober und Fr. 19. Oktober zwischen 16h und 19h
