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Julia Drost: Europas Neue Nomaden. Max Ernst zwischen Exil und Welterkundung Event
Kaum ein Künstler des 20. Jahrhunderts ist so wanderlustig wie der gebürtige Rheinländer Max Ernst, der sein Leben zwischen Deutschland, Frankreich und Amerika verbringt. Sein Vagabundieren und eine fortwährende Unruhe hat der Künstler dabei selbst stets als das wesentliche Merkmal seiner Natur beschrieben, von der auch sein künstlerisches Schaffen nicht unberührt geblieben ist: “Wie mein Leben, so ist auch mein Werk nicht harmonisch im Sinne der klassischen Komponisten, nicht einmal im Sinne der klassischen Revolutionäre”, bilanziert der Künstler später. Zwei verheerende Weltkriege, eine krisenerschütterte Weimarer Republik und das verhängnisvolle Heraufziehen eines europaweiten Faschismus haben seinen Lebensweg entscheidend geprägt. Und so wie der Künstler immer wieder aufs Neue gesellschaftlichen wie politischen Umwälzungen und persönlichen Neuanfängen ausgeliefert ist, so ist am Ende auch sein Werk stets gekennzeichnet von Sprüngen, Brüchen und einer immer wieder überraschenden Experimentierfreude - künstlerisch wie inhaltlich. Max Ernst macht damit jedoch nicht nur aus der Not eine Tugend, im Gegenteil: die schier endlose Rastlosigkeit wird sein Lebens- und sein Kunstelixier. Um ihn selbst sprechen zu lassen: “Ein Maler ist verloren, wenn er sich findet. Dass es mir gelungen ist, mich nicht zu finden, ist mein einziges Verdienst”.
Mi, 06. Februar 2013 18:30