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IN EINEM ATEMZUG.
ÜBER DAS VERHÄLTNIS VON WISSENSCHAFT UND KUNST
Vortrag von Konrad Paul Liessmann
Wissenschaft und Kunst werden gerne in einem Atemzug genannt. Beide gelten als die Eckpfeiler einer entwickelten modernen Kultur, die Autonomie der Künste und die Freiheit der Wissenschaften haben entscheidend das Selbstverständnis der Moderne geprägt. Und immer wieder werden auch inhaltliche und methodische Ähnlichkeiten, ein Nahverhältnis, ja, eine gewisse Ununterscheidbarkeit festgestellt. Dienen nicht auch die Künste der Erkenntnis? Und arbeiten nicht auch die Wissenschaften ästhetisch? Und sind nicht dort, wo die neuen Wissenschaften vor allem auf dem Felde der digitalen Medien ihre avancierten Technologien entwickeln, diese dadurch generierten virtuellen Welten von ästhetischen Entwürfen überhaupt noch zu unterscheiden? Haben wir nicht im universell einsetzbar gewordenen Begriff des Designs eine Kategorie gefunden, die dies pointiert zum Ausdruck bringt – vom Gendesign bis zum Ausstellungsdesign? Und dennoch: Es ist nicht alles eins. Es gibt Unterschiede zwischen Wissenschaft und Kunst, und es gibt Grenzen, die diese Unterschiede markieren. Diese zu ignorieren bedeutete, die produktive Spannung zu vergessen, die aus der Differenz, nicht aus der Einheit von Wissenschaft und Kunst folgt.
Im Rahmen des Festakts:
Vortrag
KONRAD PAUL LIESSMANN
In einem Atemzug.
Über das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst
Konrad Paul Liessmann ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien sowie seit 1996 wissenschaftlicher Leiter des renommierten Philosophicum Lech. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Ästhetik und Kulturphilosophie sowie in der Gesellschafts- und Bildungstheorie. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik, den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln, den Danubius-Sachbuchpreis sowie den Vize 97 der Dagmar und Václav Havel Foundation in Prag. Im Jahre 2006 wurde er zum Österreichischen Wissenschafter des Jahres gewählt.
Publikationen (u. a.): Lob der Grenze. Kritik der politischen Unterscheidungskraft, Wien 2012; Das Universum der Dinge. Zur Ästhetik des Alltäglichen, Wien 2010; Schönheit, Stuttgart 2009; Ästhetische Empfindungen, Stuttgart 2008; Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft, Wien 2006.
