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Sollte es uns überraschen, dass ein Maler Gegenstände des täglichen Gebrauchs, ja sogar ganze Inneneinrichtungen entwirft?
Diese Tatsache ist um 1900 in der westlichen Welt und auch in Wien nichts Neues. Künstler haben sich seit der Renaissance mit der Gestaltung von Innenräumen und dem Entwerfen kunstgewerblicher Gegenstände beschäftigt und tun es bis heute. Neuartig ist jedoch, dass von Seiten eines Malers wie Koloman Moser oder eines Architekten wie Josef Hoffmann ein Gesamtgestaltungsanspruch erhoben wird, der sämtliche Bereiche des menschlichen Alltags umfasst. Dieser Anspruch hat seine Wurzeln in der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung, die die gleichberechtigte Einheit der Künste (Kunst und Kunsthandwerk) sowie eine Rückbesinnung auf die Qualität des Handwerks fordert.
So findet Moser, dessen ursprüngliches Medium die zweidimensionale Leinwand ist, in seinen dreidimensionalen Arbeiten zu spannenden mehrdeutigen Lösungen zwischen Fläche und Raum.
Vortrag: Christian Witt-Dörring, MAK-Kurator
