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Frauen sind Papier, Frauen machen Papier. Zur Herstellung und Ästhetik von Papier in Japan vor 1900.

Theorie Zeitgenössische Kunst Vortrag Veranstaltungsreihe
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1 Termin
Mittwoch 12. März 2014
12. März 2014
Mi
18:00
Frauen sind Papier, Frauen machen Papier. Zur Herstellung und Ästhetik von Papier in Japan vor 1900.
Hörsaal 2

Vortragsreihe im Studienjahr 2013/14: Stoff wechseln? Ein geschlechterkritischer Blick auf Material und Medium / Substantial Change? A Gender-Critical Look at Material and Medium

Papier ist ein zentrales, multifunktionelles Material in der japanischen Kultur und seine spezifischen Eigenschaften sind in Japan und dem Westen mit einer essentiellen „Japaneseness“, mit bestimmten ästhetischen Wirkungen und Verwendungszwecken assoziiert worden. In diesem Vortrag möchte ich zeigen, was national mit gegenderten Zuschreibungen von Weiblichkeit verbunden worden ist. Diese geschlechtliche Einschreibung geschieht, so soll gezeigt werden, auf zwei Ebenen: Auf der einen Seite werden verschiedene ästhetische und ikonographische Kontexte vorgestellt, in denen Papier als weiblich erscheint, weil es etwa besonders weiß, makellos, weich oder durchscheinend ist. Auf der anderen Seite wird die Rolle von Frauen in der Herstellung von Papier und Papierobjekten untersucht. Die Ebenen der Repräsentation und der Produktion haben darüber hinaus verschiedene Berührungspunkte, etwa wenn bestimmte Materialien und Handlungen, die in der Herstellung zentral sind, ebenfalls weiblich konnotiert werden. Solche Verschränkungen werden vor dem Hintergrund westlicher Vergleichsbeispiele in Bildern, Texten und Objekten vorgestellt, variierend von Holzschnitten und früher Photographie über instruktive Handbücher, Gedichte und Mangas, bis hin zu Fächern, Regenschirmen und Laternen.

Ann-Sophie Lehmann ist Associate Professor am Department für Medien & Kulturwissenschaften der Universität Utrecht. Ihre Forschung zu Material, Werkzeugen und Darstellungen kreativer Praxis entwickelt historische und theoretische Perspektiven auf die Produktion visueller Artefakte in alten und neuen Medienkulturen. Zwischen 2007-2012 war sie Leiterin des Forschungsprojektes “The Brush in the Computer” und beteiligt am Projekt “The Impact of Oil” (Niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung). 2013 war sie als Scholar am Getty Research Institute, Los Angeles. Lehmann ist Redaktionsmitglied des Netherlands Yearbook for History of Art und Kunstschrift, und im Beirat der Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur. Schlüsselpublikationen sind u.a. Meaning in Materials: Netherlandish Art 1400-1800 (NKJ 62), hg. mit H. Perry Chapman und Frits Scholten, Leiden 2013; “Showing Making: On Visual Documentation and Creative Practice”, in: Journal of Modern Craft, 2012, Bd. 1, Heft 5, S. 9-24; “Das Medium als Mediator. Eine Materialtheorie für Öl(bilder)”, in: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2012, Bd. 57, S. 69-88.

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