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Die interdisziplinäre Vortragsreihe “KUNST - FORSCHUNG - GESCHLECHT” an der Universität für angewandte Kunst Wien beschäftigt sich im Studienjahr 2013/14 mit dem Thema “Stoff wechseln? Ein geschlechterkritischer Blick auf Material und Medium / Substantial Change? A Gender-Critical Look at Material and Medium”.
Veranstaltungsort: Hörsaal 2 der Universität für angewandte Kunst Wien
(Oskar Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien, Altbau, 1. Stock)
Vortrag: Mag.a Johanna Függer
Während Hanna(h) Höch als einzige Frau im Berliner Club Dada (1918-1922) ihre später berühmten Fotomontagen entwirft, arbeitet sie zeitgleich für die Handarbeitsredaktion des Ullstein-Verlags und für Fachzeitschriften, wie die Stickerei- und Spitzen-Rundschau. Ihr Teilzeitjob ermöglicht der Künstlerin ab 1916 ein eigenständiges Leben und prägt ihre marginalisierte Position innerhalb der Avantgarde-Bewegung. In kurzen, oft humorvollen Texten formuliert Hanna(h) Höch eine regelrechte Programmatik reflektierter Stickerei-Praktiken und bedient sich in ihren Textilvorlagen dadaistischer Montage- und Kompositionstechniken. Die sogenannte ‘Erfinderin der Fotomontage’ experimentiert in ihren frühen Werken – nach Feierabend – mit dem direkten oder metaphorischen Transfer textiler Materialien. Als ausgebildete Kunstgewerblerin tritt sie in Auseinandersetzung mit der Geschichtlichkeit textiler Techniken (wie der Wollstickerei des 19. Jhs.) für avancierte Handarbeitspraktiken ein, die über die Grenzen traditioneller Erlebnis- und Erfahrungsräume hinweg den Anspruch auf eine avantgardistische Ästhetik stellen.
Johanna Függer studierte Kunstgeschichte und Deutsche Philologie in Wien und ist seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Moduls Form und Bild in der Moderne mit einem Projekt zu Paul Klees künstlerischer Morphogenese am NFS Bildkritik eikones in Basel.
