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Displaying Knowledge 04: Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks Event
SCHNITT.DISPLAYING KNOWLEDGE 04: Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks
Donnerstag, 24. Juli 2014, 19 Uhr
Ein Gespräch mit Luisa Ziaja (Kuratorin) und Nora Sternfeld (schnittpunkt)
Die Ausstellung Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks – der Titel ist Frantz Fanons Buch Die Verdammten dieser Erde (1961), über die Befreiung Algeriens von der französischen Kolonialherrschaft entnommen – versucht, verschiedene geopolitische und historische Kontexte im Hinblick auf die Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Umbrüche zusammenzudenken. Sie fragt nach der Rolle des Mittelstands und vor allem von KünstlerInnen in Prozessen, in denen widerstreitende Kräfte der Vereinnahmung, der Konterrevolution und des Neokolonialismus ebenso wirksam sind wie jene der Auflehnung, der Gegenorganisierung und des Widerstands. Die von Fanon angesprochenen Täuschungen und Tricks in der titelgebenden Passage beziehen sich auf die Gefahren, denen KünstlerInnen, LiteratInnen und Intellektuelle durch die Kultur der Kolonialmacht ausgesetzt sind, im übertragenen Sinne deuten sie auf die Uneindeutigkeiten und die Grauzonen hin, die Gesellsch aften im Umbruch charakterisieren. Die Ausstellung ist Teil von Meeting Points 7, einem Festival für zeitgenössische Kunst aus dem arabischen Raum, die in Kooperation mit den Wiener Festwochen im 21er Haus gezeigt wird.
Nora Sternfeld diskutiert mit Luisa Ziaja, die die Ausstellung gemeinsam mit WHW (Zagreb) kuratiert hat, Fragen und Widersprüche, die sich ergeben, wenn postkoloniale Theorien, antirassistische Museologien, postnazistische und postkommunistische Geschichtspolitiken auf einander treffen. Konkret stellen sich bei einem Gespräch in der Ausstellung ausstellungstheoretische und kuratorische Fragen im Hinblick auf die Möglichkeiten und Grenzen einer Ausstellung von Gegenwartskunst, die sich mit aktuellen politischen Situationen und Widerstandsformen auseinandersetzt: Welche kuratorischen Prozesse, Überlegungen und Verhandlungen liegen der kollektiv kuratierten Ausstellung zugrunde? Welche Handlungsräume eröffnen künstlerische und kuratorische Strategien, die Konflikte nicht scheuen und sich an Bruchlinien verorten? Und welche künstlerischen, kuratorischen, institutionellen, theoretischen und politischen Implikationen sind damit verbunden?
Anmeldung erbeten an: info@schnitt.org