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Sammlungsqualifizierung und Entsammeln Event

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Theorie Zeitgenössische Kunst Vortrag

Patrick Werkner, Vortrag: Anne Biber, René Schober

Mit der bevorstehenden Erweiterung der Universität für angewandte Kunst Wien stehen Kunstsammlung und Archiv vor der Herausforderung, sämtliche derzeit im Hauptgebäude am Oskar Kokoschka-Platz eingelagerten Sammlungs- und Archivbestände auszusiedeln. Im Moment wird nach geeigneten Depotflächen gesucht.
Nicht zuletzt dieser Umstand macht den Zeitpunkt für eine kritische Reflexion zu unserer Sammeltätigkeit günstig. Unser Leitbild und das damit verbundene Sammlungsprofil sind klar definiert. Entspricht aber der gesamte Bestand dem Profil der Sammlung? Können wir „Ballast“ abwerfen, um im Sinne eines professionellen Sammlungsmanagements handlungsfähig zu sein? Sollen, dürfen, können wir „entrümpeln“?

Der Fachterminus für das Entsammeln – „Deakzession“ – bedeutet viel mehr als Entrümpeln, Abgabe, Tausch, Übereignung, Entsorgung etc. Deakzession ist das letzte Glied einer langen Kette, die Sammlungsqualifizierung heißt. Voraussetzungen dafür sind die Existenz eines Sammlungsprofiles, dessen Einhaltung und regelmäßige Kontrolle, die Abstimmung mit ähnlichen Sammlungen sowie ein maximaler Dokumentations- und Inventarisationsgrad. Eine Sammlungsqualifizierung kann jeder Sammlung Nutzen bringen, die Kenntnisse darüber vertiefen und damit die Wertschätzung steigern.

Die Plakatsammlung der Angewandten wurde ausgewählt, um an ihr im Rahmen eines vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur geförderten Forschungsprojekts von Mai bis Dezember 2013 exemplarisch eine Sammlungsqualifizierung durchzuführen. Nach welcher Systematik lässt sich die Sammlung in Abhängigkeit des vorhandenen Leitbilds qualifizieren bzw. klassifizieren? Und wie lässt sich ein Abgabeverfahren in der Praxis mit größter Transparenz verantwortungsbewusst gestalten? Erklärtes Ziel ist dabei nicht das Verringern des Sammlungsbestands, sondern vorrangig das Schärfen des Sammlungsprofils. Orientierung bieten Strategien und Methoden aus dem internationalen Umfeld, vor allem aus Deutschland und den Niederlanden. Die Ergebnisse sollen in Folge auf weitere Bereiche der Sammlung der Angewandten übertragen werden. In publizierter Form könnten die Erfahrungen auch anderen österreichischen Museen mit ähnlichen Problemen Hilfestellung geben.

Fördergeber: bm:uk

Team:
Patrick Werkner (Projektleiter/Leitung Kunstsammlung und Archiv)
Martina Griesser-Stermscheg und Mag. Anne Biber (Projektkonzeption, -koordination und -dokumentation)
René Schober (kunstgeschichtlich-kuratorische Forschung und Rechtliches)
Konstantin Ferihumer (Projektmitarbeiter)
Silvia Herkt (Organisation/Leitung Archiv)

 
Archiv-Screenshot:

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