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Kuratorenführung Lee Miller Event
Kurator Walter Moser führt durch die Ausstellung LEE MILLER.
Führungsbeitrag 4 – | Tickets an der Kassa erhältlich (am Tag der Führung) | Maximal 25 Teilnehmerinnen | Keine Anmeldung möglich | First come, first serve
Lee Miller (1907-1977) zählt zu den faszinierendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. In über fünf Jahrzehnten fertigte sie ein vielfältiges fotografisches Werk an, das unterschiedlichste Genres in sich vereint. Von surrealistischen Bildern über Mode-, Reise- und Porträt- bis hin zur Kriegsreportagefotografie reicht Millers Oeuvre, das die Albertina anhand von rund 90 Objekten erstmals in seiner Breite in Österreich zeigt.
Lee Miller begann ihre künstlerische Karriere 1929 als surrealistische Fotografin in Paris. Oftmals in Kollaboration mit Man Ray fertigte sie Bilder an, in denen sie Motive durch enge Bildausschnitte und experimentelle Techniken, wie die Solarisation, verfremdete und so eine paradoxe Wirklichkeit sichtbar machte. Den surrealistischen Blick bewies Miller ebenso auf den Straßen von Paris, wo sie in alltäglichen Motiven Absurditäten entdeckte, aber auch in späteren Porträtfotos, die sie ab 1932, zur Zeit der großen Rezession, in ihrem Fotostudio in New York aufnahm. Miller blieb nur kurz in den USA, bereits 1934 zog sie nach Ägypten, wo Reisefotografien entstehen, in denen sie die Landschaft in modernistische und zweideutige Formen übersetzte. Ägypten war nur eine weitere Zwischenstation auf Millers Lebensweg, 1938 übersiedelte sie nach England. Diese biografischen Aspekte sind für das Verständnis von Lee Millers fotografischem Werk bedeutsam, ist dieses doch untrennbar mit ihrem Unabhängigkeitsdrang verbunden. Als Reportagefotografin lichtet sie ab 1939 die desaströsen Folgen des Zweiten Weltkrieges ab. Lee Miller fotografierte den Angriff durch die deutsche Luftwaffe auf London (?Blitz?) ebenso wie später die Befreiung von Paris. Auf ihrer Reise nach München 1945 entstand jenes berühmte Portrait, in dem sie nackt in der Badewanne von Adolf Hitler zu sehen ist - nachdem Miller zuvor als eine der ersten Fotografen und Fotografinnen die Verbrechen in den eben befreiten Konzentrationslagern in Dachau und Buchenwald festhielt.
Ihre Reportagen führten sie 1945 über Salzburg nach Wien, wo sie das zerstörte Stadtbild ebenso fotografierte, wie die Not in den Kinderspitälern und Künstler, darunter den Tänzer Nijinski. Auf dieser großteils unveröffentlichten Werkgruppe liegt der besondere Fokus der Ausstellung.
Kurator: Walter Moser
Die Schau wird im Anschluss an ihre Präsentation in der Albertina im NSU Art Museum Fort Lauderdale zu sehen sein.