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Conversations: Die Netzwerk-Orange Event
Die Literaturkritikerin und Philologin Daniela Strigl spricht mit Thomas Raab über dessen neuen Roman Die Netzwerk-Orange, eine experimentellen Satire über die widersprüchliche Utopie des demokratischen Staats.
?Die Netzwerk-Orange als Einstellung, als lasches Aufgehen im Staat, als Verabschiedung des Ehrgeizes, als Liebe zur Hartz-IV-Überweisung. Die Netzwerk- Orange als computertechnisch verbesserter Spiegel, in dem wir uns so schön sehen, wie wir uns nicht mehr erinnern konnten. Die Netzwerk-Orange als Vexierspiel, als Eintauchen in die Möglichkeiten der automatischen Therapie. Die Netzwerk-Orange als große Aufregung, authentische Geilheit – und dann, auf Knopfdruck, als Entspannungscontainer. Die Netzwerk-Orange, in der Finanz-, Innen-, Kulturministerium und Ich eins sind. Die Netzwerk-Orange, in der die Probleme des Superstaats endlich schon ab dem Kindergarten ganz ohne Denken gelöst sind…?
DANIELA STRIGL ist Literaturkritikerin, Essayistin und Germanistin, und seit 2007 am Institut für Germanistik der Universität Wien tätig. Seit 2003 Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises, 2001 Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des 20. Jahrhunderts, zuletzt »Wahrscheinlich bin ich verrückt …« Marlen Haushofer – die Biographie (3. Aufl. 2009).
THOMAS RAAB ist Autor und Übersetzer mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. Er wurde 1968 in Graz geboren und lebt in Wien. Sein erster Roman Verhalten erschien 2002 in Köln, Die Netzwerk-Orange ist sein zweiter. Inzwischen veröffentlichte er zur psychologischen Ästhetik. Demnächst erscheint Selbstbeobachtung: Zur Denkpsychologie Oswald Wieners (Berlin, hg. gemeinsam mit Thomas Eder).