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Letzte Gelegenheit: Josef Strau, Kristin Oppenheim Event
Samstag, 20. Juni 2015, 16 Uhr
Kurz und präzise zu den Ausstellungen von Josef Strau und Kristin Oppenheim:
ca. 30 Min.
Eintritt plus – 3,- Führungsbeitrag/Person
Die Ausstellungen von Josef Strau und Kristin Oppenheim sind noch bis einschließlich 21. Juni 2015 zu sehen.
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Josef Strau
A Turtle Dreaming (? Echoes from an Encapsulated Space Exiled Sounds of Letters Requiring Symphonic Treatment)
Josef Straus experimentelle künstlerische Praxis ist im geschriebenen Wort verankert. In seinen Installationen setzt er den eher zurückhaltenden architektonischen Strukturen häufig große Textmengen entgegen. Wiederkehrende Formen für seine Verbindungen zwischen Text und Objekt sind Pamphlete auf Flohmarktlampen, illuminierte Manuskripte sowie gedruckte und handgeschriebene Texte auf Plakaten und Leinwänden. Die Texte selbst sind zum einen durch das typografische Spiel mit Text und Leerstellen gekennzeichnet, zum anderen durch Straus spezifischen Schreibstil, der schnell und spielerisch seinem Bewusstseinsstrom folgt. Zwischen dem Bedeutenden und Bedeutungslosen changierend verbindet er alltägliche Geschichten urbaner Szenen mit intimen Offenbarungen und literarischen Motiven.
Strau über seine Ausstellung in der Secession: ?Sie ist eine weitere Übung in improvisierter Produktion. Die Schau wird vier Ausstellungen beinhalten, wenngleich jede einzelne nicht in der Form ihrer immer noch fiktiven Vollständigkeit ausgeführt erscheinen wird. Sie werden wirken, als habe man sie mitten in der Produktion plötzlich aufgegeben, entweder wegen eines unterbrochenen Prozesses oder irgendwie metaphorisch, als sei der Künstler irgendwann im Lauf der intensiven Vorbereitungen für seine institutionelle Einzelausstellung verschwunden. Die dadurch entwickelte ?romantische? Art der Unterbrechung oder auch der kompositionellen Form aleatorischer Löschungen, oder genauer, eine Arbeit mit solchen musikalischen oder textuellen Motiven statt mit Themen, bestimmt die Form für alle anderen Produktionsteile, die in der Ausstellung zu sehen sind.?
Josef Strau ist für seine wechselnden Rollen als Galerist, Kurator, Autor, Musiker und Künstler bekannt. Er schreibt nicht nur für die meisten seiner künstlerischen Produktionen, sondern auch für zahlreiche Veröffentlichungen, Kataloge und Zeitschriften. Seine jüngsten Einzelausstellungen waren in der Renaissance Society, Chicago (2014), bei der Liverpool Biennale (2014), im House of Gaga, Mexiko-Stadt (2013, 2010) und in der Greene Naftali Gallery, New York (2012) zu sehen.
Josef Strau, geboren 1957 in Wien, lebt in New York.
Zur Ausstellung erscheint das Künstlerbuch “Josef Strau. Turtle Dreaming”.
Eingeladen vom Vorstand der Secession
Kuratorin: Annette Südbeck
Kristin Oppenheim
Echo
Kristin Oppenheim ist für ihre höchst faszinierenden Soundinstallationen bekannt, die sie seit den 1990er-Jahren in Ausstellungsräumen und im Außenraum präsentiert. Die US-amerikanische Künstlerin verbindet den hypnotisierenden Klang der puren, singenden Stimme mit Video, architektonischen Elementen oder (schwenkbaren) Theaterleuchten. Ihr Interesse an Theater, Performance und Erzählung wird in der spezifischen Form der ?Inszenierung? deutlich, in die das Publikum buchstäblich eintaucht. In diesen ?Klangräumen? thematisiert sie Dinge wie Erinnerung, traumähnliche Zustände, die Anwesenheit der Abwesenheit oder die innere Stimme. Die gespenstische Präsenz der körperlosen Stimme, die Liedfetzen wieder und wieder wiederholt, entfaltet ein Narrativ von großer Suggestivkraft.
Die Künstlerin benutzt die eigene Stimme und andere Klangquellen als Instrument, um eine bestimmte (psychologische) Stimmung zu vermitteln. Sie experimentiert mit Wiederholungen, Echos, Überlagerungen, Tonfall und Lautstärke, um die Wirkung der Soundtracks steuern oder die gewünschte Wahrnehmung einer intimen Situation verstärken zu können. Bei dieser rein auditiven Form der Performance ist der/die Akteur/in nicht anwesend, doch Erzählung und Melodie hallen in der Vorstellung des Publikums nach und schreiben sich dabei in dessen Erinnerung ein.
In ihrer Ausstellung Echo entwirft Oppenheim eine Narration, die sich im Wesentlichen um Schlaf, nächtliches Wachsein, Traumbilder, insgesamt um einen anderen als unseren alltäglichen, auf Funktionsmodus eingestellten Bewusstseinszustand dreht – und dreht und dreht und dreht, wie der kanonartige Gesang in der Soundinstallation “Where Did You Sleep Last Night” oder die gespenstisch-traumwandlerische Bildwelt der neuen Filminstallation “Ultramarine”, die in das Unterbewusste einsickern und dort einige Zeit nachwirken könnten.
Anlässlich der Ausstellung erscheint die LP “Where Did You Sleep Last Night”.
Kristin Oppenheim, geboren 1959 in Honolulu (USA), lebt und arbeitet in New York.
Eingeladen vom Vorstand der Secession
Kuratorin: Jeannette Pacher