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Kunst-Forschung-Geschlecht: Julia Ostwald - Ida Rubinsteins ex-zentrische Gesten der Verführung Event
Seminarraum 8
Oskar Kokoschka-Platz 2, Ferstel Trakt, 1.Stock)
Ida Rubinstein (1885?1960), die zunächst als Darstellerin bei Diaghilews Ballets Russes im Paris des frühen 20. Jahrhunderts Berühmtheit erlangte, scheint heute gerade wegen ihrer Maßlosigkeit nahezu in Vergessenheit geraten zu sein. In meinem Vortrag möchte ich die Überschreitungen von kulturell determinierten – genauer: religiösen, nationalen, genderspezifischen sowie ästhetischen – Grenzen, die Rubinsteins Leben wie künstlerisches Schaffen prägen, als maßlos im Sinne einer Ex-zentrik (,außerhalb der Mitte?) agierend, herausarbeiten.
Exemplarisch soll zunächst an einzelnen Stücken und Stationen ihres Lebens aufgezeigt werden, wie Rubinstein sich immer wieder jenseits der Mitte bewegt hat und inwiefern dies zu einem von ihren Zeitgenossen als unangemessen oder avantgardistisch empfundenen Überschreiten moralischer Konventionen und Genregrenzen geführt hat.
Im zweiten Teil stehen am Beispiel von Rubinsteins ,signature piece? Le Martyre de Saint Sébastien (1911) die künstlerischen Mittel ihrer Darstellung des Heiligen im Fokus, sprich: die spezifische Inszenierung von Körper, Sprache und Gesten, die in ihrer Queerness zur performativen Überschreitung eindeutiger Identität führen.
Julia Ostwald (M.A.) hat Tanzpädagogik (Tilburg, NL) und ?wissenschaft (FU, Berlin) studiert und langjährig als Tanzvermittlerin gearbeitet. Zur Zeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Doktoratskollegs geschlecht_transkulturell sowie am Fachbereich Tanzwissenschaft an der Universität Salzburg, wo sie über die Stimme im Tanz promoviert.