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IFK/aka_Lecture Bettine Menke ? Sprachkonfusionen: Übersetzen Event
Von Babel her schreibt sich eine Geschichte, der zufolge Einheit und Transparenz der Sprache durch den schuldigen und verschuldenden Fall in die Vielheit der Sprachen als einer Sprachen-Verwirrung, durch göttlich auferlegte Zerstreuung verloren seien und Übersetzen aufgegeben sei. Von daher wird das Übersetzen aber an den (vermeintlichen) Verlust des “einen” Signifikats gebunden und mit diesem Gesetz dem Scheitern unterstellt.
“Babel” aber ist nicht nur Topos für die Vielzahl der territorialen, gegeneinander geschiedenen, in sich homogenen Sprachen. Es sind die Konfusionen der Sprache in jeder Sprache zu denken. Diese geben Übersetzungen eine andere Aufgabe. Und zwar in Bezug auf eine Anderssprachigkeit, die etwa Franz Kafka mit dem Jiddischen und dem Mauscheln konzipiert, die das Übersetzen der eigenen Sprache einträgt (Werner Hamacher, Walter Benjamin) oder die literarische Texte als Übersetzungen lesbar macht (deren Originale noch aufgefunden werden mögen, so Yoko Tawada zu Franz Kafka und Paul Celan). Die Anderssprachigkeit, die die Sprache, die “meine” ist, mir nicht gehören lässt (Jacques Derrida), die das Übersetzen jeder/der eigenen Sprache einträgt (Hamacher, Benjamin).
Einführung: Anna Babka
24. Jänner 2018
18.00 C. T.
Vortrag
BETTINE MENKE
Sprachkonfusionen: Übersetzen
IFK, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien (Eintritt frei)
Bettine Menke ist seit 1999 Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt. Sie promovierte mit einer Arbeit zu Sprachfiguren. Name – Allegorie – Bild nach Walter Benjamin an der Universität Konstanz und hat an verschiedenen Institutionen unterrichtet: u. a. an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main, der Philipps-Universität in Marburg und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, wo sie sich mit einer Arbeit zur Rhethorik der Stimme und der Stummheit des Textes (erschienen als Prosopopoiia. Stimme und Text, Paderborn 2000) habilitierte.
Kürzlich wichtige Publikationen sind: mit Thomas Glaser (Hg.), Experimentalanordnungen der Bildung: Exteriorität – Theatralität – Literarizität, München 2014; Das Trauerspiel-Buch. Der Souverän – das Trauerspiel – Konstellationen – Ruinen, Bielefeld 2010.
Anna Babka ist assoziierte Professorin am Institut für Germanistik der Universität Wien mit den Forschungsschwerpunkten Gender- und Queer Studies, Postcolonial Studies und Theorie der Autobiografie.
In Zusammenarbeit mit dem aka Arbeitskreis Kulturanalyse.
Aka ist ein offenes interdisziplinäres Netzwerk für Menschen, die am (Kultur-)Wissenschafts- und Kunstbetrieb interessiert oder selbst in diesem tätig sind. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung von Jungwissenschaftler_innen.
Aka interessiert sich für symbolische Formen und kulturelle Praktiken in ihrer Komplexität und Vielfältigkeit. Die Verbindung von Kulturanalyse mit Gesellschaftsanalyse ist dabei ebenso Ziel wie die Zusammenführung von Wissenschaft und Kunst.(http://aka.univie.ac.at/aka/)