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Als ein exzentrischer Todesfeind und inniger Tierliebhaber beschäftigte sich Elias Canetti lebenslang mit der Frage des Überlebens der Toten.
Das gesamte anthropologische und poetische Werk von Elias Canetti ist vom Thema Tod geprägt, und zwar von Canettis Kampf gegen ihn, der geradezu radikal und mehrdeutig ist. Die ausdrückliche Verneinung des Todes bezieht Canetti nicht nur auf die Menschen, er erstreckt das Tötungsverbot auch auf die Tiere, weil Tiere aktive Protagonisten und Teil unserer Kultur sind. Canettis widersprüchliche und verschärfte Vision von der irreversiblen Überwindung des Todes impliziert die absolute Enthaltsamkeit von der Nahrung, und in diesem Zusammenhang fragt er: ?Eine Schöpfung, die auf Fraß gestellt ist – wie soll sie glücken?? Die komplexe Kritik des Todes bei Elias Canetti entfaltet eine breite Themenvielfalt, die interdisziplinär untersucht werden kann. In ihrem Vortrag widmet sich Nikolina Skenderija-Bohnet Canettis Themenallianz ?der Tod und die Tiere?, die ihren Verbindungspunkt im Thema Essen findet.
Nikolina Skenderija-Bohnet studierte Germanistik in Bosnien und Herzegowina, danach Deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit Juli 2016 promoviert sie über die Korrelation von Essenspraktiken, Macht und Migration am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Thema Vom Essen und Gegessen-Werden. Metabolische Logik der Macht. Derzeit ist sie IFK_Junior Fellow.
