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Das Epochenjahr 1918 und sein Nachleben in Zentral-, Ostmittel- und Südosteuropa
Der Erste Weltkrieg bedeutete nicht nur das Ende der Vielvölkermonarchien in Europa, sondern auch das Ende der seit 1815 im Wesentlichen bestehenden Nachkriegsordnung und damit das Ende des langen 19. Jahrhunderts. Das Jahr 1918 brachte aber auch die Erfüllung nationalpartikularer Erwartungen und Sehnsüchte, sei es in den vergrößerten oder neugegründeten Nachfolgestaaten wie Rumänien und Jugoslawien oder Polen und der Tschechoslowakei. Demgegenüber standen fundamentale Verlusterfahrungen wie in Ungarn und Österreich, aber auch in dem in seinen imperialen Erwartungen enttäuschten Italien. Anschließend an die Jahrestagung 2014, die in vergleichender und interdisziplinärer Perspektive die Zeit des Kriegsbeginns - genauer: den Herbst 1914 - untersucht hatte, möchte die kommende Jahrestagung vor allem die unterschiedlichen Perspektiven in den Nachfolgestaaten auf den Zerfall des Habsburgerreiches vergleichend in den Blick nehmen. Im Zentrum sollen die Donaumonarchie sowie die angrenzenden Länder stehen.
Es geht dabei um einen vergleichenden Blick auf: erstens Zerfall der Donaumonarchie 1918 als Ausgangspunkt für Staatsgründungen und Nationsbildungsprozesse in den einzelnen Regionen / Ländern; zweitens 1918 als soziale Erfahrung (in unterschiedlichen Bereichen wie Unsicherheit in Staatsbürgerschaftsfragen, deklassierte Armeeangehörige, Hunger etc.); drittens das Nachleben von 1918 im Spannungsfeld von Triumph und Trauma in Literatur, Kunst und Historiografie.
Dr. Birgit Johler, Kuratorin am hdgö, wird am 23. Mai um 14 Uhr die TeilnehmerInnen begrüßen.
