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On June 12, 2018, Reiner Maria Matysik a Berlin-based artist and professor of three-dimensional design at the University of Art and Design in Halle (Burg Giebichenstein), Germany, will give an artist talk about antibiology):
whether we like to admit it or not – humans are becoming plants more and more.
plastik ist nicht reden. plastik ist tun. plastik ist die praktische bildnerische arbeit der hände mit realem material und gegenständen. plastisches handeln ermöglicht erfahrungen mit verschiedensten materialien. in der plastik lässt sich die wechselbeziehung von form und material begreifen. das ist die welterschließende kraft der plastik.
gibt es einen objektiven oder wissenschaftlichen bezugsrahmen für den bereich der plastik? gibt es jenseits von konventionen wie der bürgerlichen kunst oder politisch erzieherischer manipulation eine plastische grundlage? die durch physikalisch-biologische prozesse bedingte genese ist vielleicht so ein bereich. in der natur entstehen formen durch kräfte, die unabhängig von menschlicher arbeit und einwirkung sind. der vergleich plastisch gestalteter objekte mit diesen morphogenetisch entstandenen gebilden ermöglicht das verstehen von form. form und struktur von nicht von menschen gemachter unbelebter materie sowie der lebewesen stehen in einem zusammenhang mit mathematik, physik und mechanik. plastik ist ein mimetisches sich verlierendes nachvollziehen solcher kräfte.
verkürzt gesagt: wenn wir nur wollen finden wir nicht zum gestalten. auch die eigene erfahrung zeigt – wenn man formt, übernimmt das material die führung. letztendlich wissen wir dann nicht was wir machen. das werk ist nicht klüger als der gestalter, aber es nimmt von ihm besitz. das mindeste, das man vom form geben sagen kann, ist, dass es experiment ist, das den gestaltenden von sich entfernt. Im gestalten öffnen wir uns unseren grenzen, um sie durch diese öffnung zu konstituieren. es gibt ein subjekt des gestaltens. es artikuliert sich aber in der subjektvergessenheit beim selbst zugreifenden tun.
daher sind wir verpflichtet über die kunst hinausgehende fragen nach unserer existenz zu stellen. ich werde nicht versuchen diese fragen theoretisch zu beantworten sondern sie an hand meiner arbeit zu ergründen.
mit joseph beuys begriff der sozialen plastik kommen wir heute nicht weiter. die notwendigkeiten heute sind andere. daher müssen wir ihn verschieben, spezialisieren und präzisieren. deshalb habe ich anstelle der sozialen plastik den begriff der biologischen plastik in die welt gesetzt. meine eigenen arbeiten sind zeichen für die suche auf die ich mich begeben habe. ich versuche nun anhand einer auswahl meiner arbeiten zu zeigen, was ich als ergebnisoffenes gestalten der biologischen plastik begreife (Reiner Maria Matysik, Berlin/Halle).
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