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Eva Hradil war 2017 für ein Partizipationsprojekt in Buenos Aires. Sie erbat sich von Menschen, die sie über social medias und über Kontakte von Freunden erreichte, ein abgetragenes Lieblings-Kleidungsstück. Um dieses zu zerschneiden und mit den der anderen zu mischen und das als Material ihrer Arbeit zu sehen.
Es spricht Silvie Aigner.
Der Projektkatalog wird präsentiert. edition dispositiv. Jede/r BesucherIn erhält ein Exemplar gratis.
Einer der Partizipanten aus Buenos Aires, Alan Haksten (Akkordeon), gibt ab ca. 21 Uhr ein Konzert in der Ausstellung (freie Spende). Astor Piazzolla und andere..
“Mich berühren in Buenos Aires sehr stark zwei Ereignisse, die voneinander unabhängig sind, und dennoch in eine ähnliche Kerbe schlagen: Zuerst die Tatsache, dass es ein Ort ist, wohin in den 30er Jahren jüdische Menschen (die genügend Mittel hatten) flüchteten. Und die gleiche Stadt wurde einige Jahre später – nach dem zweiten Weltkrieg - zum Ziel von Menschen aus den Reihen der Täter und Mitläufern. Diese Stadt ist durchmischt mit Österreichischen Emigranten, bzw. deren Nachkommen.
Und dann gab es in Buenos Aires während der Diktatur die Zeit, wo 30.000 Menschen ?verschwanden? aus deren Leben. Ausgelöscht/Gelöscht wurden. Nach wie vor gehen Angehörige jede Woche auf die Straße und fragen ?Dondé está ?? (Wo ist – ?) um an ihre entführten, gefolterten und ermordeten Kinder, Geschwistern, Eltern zu erinnern.?
In allen diesen Fällen ?verschwanden? die Menschen aus ihrem gewohnten Leben – sie flüchteten oder sie wurden abgeholt. Und zurück blieben deren Habseligkeiten.”
Eva Hradil wollte nicht mit ?vergangenen? Vergangenheiten/Geschichten jener Menschen arbeiten. Sondern mit den jetzigen Vergangenheiten, unseren eigenen. Sie bat um ein Stück persönlicher Vergangenheit in Form eines liebgewordenen Kleidungsstückes um dieses in Folge als Material für Kunst zu verwenden.
“Den Finger in Wunden zu legen finde ich immer wieder Aufgabe von künstlerischer Arbeit. Aber gleichzeitig anmaßend, dieses bei Wunden anderer zu machen zu wollen. Wer sagt, dass ich in deren Situation irgendetwas besser gemacht hätte? Ich arbeite immer zutiefst subjektiv. Und versuche bei meinen Partizipationsprojekten auch immer an sehr subjektive Beiträge von Menschen zu kommen. Durch Summierung, Anordnung, Aufbereitung werden die Arbeiten objektiv(er), allgemeingültig(er).”
