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Sybille Krämer: Kulturtechnik Digitalität? Event

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Montag
08. Oktober
2018
ab
18:15
Uhr
Theorie Zeitgenössische Kunst Vortrag

IFK
Sybille Krämer
KULTURTECHNIK DIGITALITÄT? ÜBER AMBIVALENZEN DES DIGITALEN UND DIE NOTWENDIGKEIT EINER „DIGITALEN AUFKLÄRUNG“

Leibniz-Handschrift aus der G. W. Leibniz-Bibliothek in Hannover
Der „Imperialismus der Verschriftung“ reicht weit: Nicht nur wird der genetische Code des Lebens als DNA buchstabiert, sondern nahezu alle Anwendungen zeitgenössischer Digitalität werden durch Buchstabengebrauch initialisiert und sind algorithmisch fundiert in der Entscheidungslogik des Binäralphabets.

Wir erleben gegenwärtig den Übergang von der alphabetischen in die digitale Literalität. Doch wie hängen beide zusammen? Nach Erörterung von drei grundlegenden Phänomenen, Kulturtechniken, artifizielle Flächigkeit und Digitalität, werden Ambivalenzen der Digitalisierung in den Blick genommen: das Entstehen einer neuen Undurchsichtigkeit algorithmischer Maschineninteraktionen, die hinter der grafischen Nutzeroberfläche operieren; das Zeitregime einer Beschleunigung, welches mit biologischen und sozial-kulturellen Zeitordnungen unvereinbar ist; die Paradoxie mobilitätsförderlicher Netze, die sich schnell als Datenfallen entpuppen. So entsteht die Frage: Ist nun eine Kritik der digitalen Vernunft als eine die neuzeitliche Aufklärung transformierende digitale Aufklärung nötig? Und welchen Beitrag kann dazu die Philosophie leisten?

Sybille Krämer ist Professorin für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Sie hatte Gastprofessuren an Universitäten in Tokio, Wien, Graz, Zürich, Luzern inne und war Mitglied des Wissenschaftsrates sowie des Scientific Panel des European Research Council (Brüssel). Sie war Mitglied im Senat und Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin sowie Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs „Schriftbildlichkeit“. Derzeit ist sie Stadt Wien/IFK_Fellow.

Publikationen (u. a.): Figuration, Anschauung, Erkenntnis: Grundlinien einer Diagrammatologie, Berlin 2016; gem. mit Christina Ljungberg, Thinking with Diagrams – The Semiotic Basis of Human Cognition, Boston/Berlin 2016; “The messenger as a model in Media Theory. Reflections on the philosophical dimensions of theorizing Media”, in: Norm Friesen (Hg.), Media Transatlantic: Developments in Media and Communication Studies between North America and German-speaking Europe, Switzerland 2016, p. 197–213; „Leibniz ein Vordenker der Idee des Netzes und des Netzwerkes?“, in: Martin Grötschel u. a. (Hg.), Vision als Aufgabe. Das Leibniz-Universum im 21. Jahrhundert, Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 2016, S. 47–60; Ada Lovelace. Die Pionierin der Computertechnik und ihre Nachfolgerinnen, Paderborn 2015; Medium, Bote, Übertragung. Kleine Metaphysik der Medialität, Frankfurt/M. 2008 (auch in Englisch, Japanisch).

 
Archiv-Screenshot:

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