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Tagung
5. Dezember 2018: 18:00-20:00 Uhr
6. Dezember 2018: 09:00-19:00 Uhr
7. Dezember 2018: 09:30-17:30 Uhr
Im Jahr 1918 veröffentlichte Edgar Zilsel (1891–1944) sein Buch “Die Geniereligion”. Zilsel betonte darin, dass die religiöse Verehrung von Ausnahmemenschen notwendigerweise zur Verachtung der Massen führte. Hundert Jahre später erscheint seine radikale Kritik des Persönlichkeitskultes immer noch aktuell.
Edgar Zilsels Analyse des Persönlichkeitskultes war scharfsinnig und polemisch. Der in der Romantik verwurzelten Geniereligion und dem modernen Persönlichkeitsideal hielt er ein “Ideal der Sache” entgegen. In seiner Habilitationsschrift zur Entstehung des “Geniebegriffs” systematisierte er die Kritik der “Geniereligion”, auch in seiner politischen Publizistik tauchte das Thema immer wieder auf.
Edgar Zilsel war ein akademischer Außenseiter, der als Schullehrer und Dozent an der Volkshochschule arbeitete. Sein Versuch, sich an der Universität Wien zu habilitieren, scheiterte 1923/24 aus nicht zuletzt politischen Motiven. 1938 musste der jüdische Marxist Zilsel vor dem Nationalsozialismus in die Vereinigten Staaten fliehen, wo er im Jahr 1944 Suizid beging.
Die Tagung “Edgar Zilsel und die Kritik der Geniereligion” untersucht 100 Jahre nach dem Erscheinen des Buches “Die Geniereligion. Ein kritischer Versuch über das moderne Persönlichkeitsideal” die kulturelle und politische Relevanz dieser Arbeit.
KONZEPTION: Günther Sandner (Institut Wiener Kreis, Wien) und Thomas Macho (IFK, Wien)
TEILNEHMERINNEN: Hans Dvorak (Wien), Günter Erbe (Berlin), Brigitte Felderer (Wien), Christian Fleck (Graz), Nathalie Heinich (Paris), Nicole Immler (Utrecht), Julia Köhne (Berlin), Philip Mann (London/Berlin), Elisabeth Nemeth (Wien), Detlev Schöttker (Berlin), Friedrich Stadler (Wien), Klaus Taschwer (Wien), Geertjan de Vugt (Amsterdam), Monika Wulz (Zürich)
Eine Kooperation mit dem Institut Wiener Kreis der Universität Wien.
