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Ana Hoffner: The Queerness of Memory Event
Gäste im Salon: Christiane Erharter und Ana Hoffner
“The Queerness of Memory” bietet Erinnerungsformen für eine Vergangenheit an, die nicht klar zu sehen, sondern von affektiver Unordnung geprägt ist, von geschichtlicher Desorientierung und dem Begehren, zu dem, was immer noch wehtut, zurückzukehren. Ana Hoffners Serie künstlerischer Arbeiten und Texte, die in diesem Buch versammelt sind, beschäftigen sich mit den Politiken von Trauma und Erinnerung nach 1989 aus der Perspektive von queerness. Wie kann man von einer späten Erinnerung berichten/erzählen, wenn diese auf nicht-biologischen, transnationalen Verwandtschaftsbeziehungen basiert? Wie können Kriegsbilder aus der Distanz befragt werden? Die Autorin stellt die Auffassung infrage, dass Fantasie und Gedächtnis ausschließlich imaginierte bzw. erinnerte Szenarien sind: die Konfrontation mit den Traumata der anderen, auch wenn diese nicht direkt erfahren, sondern durch Dokumente, Reportagen oder Erzählungen übertragen werden, bedarf weiterer Prozesse der Dis/identifikation – und zusätzlicher performativer Praktiken wie Nacherzählung, Wieder/lesen, Betrachten oder Imaginieren. Durch das Experimentieren mit Techniken, die aus dem Reservoir unbewusster visueller Eindrücke stammen, versucht „The Queerness of Memory“ eine durch den Körper strukturierte Form von Erinnerung zu befragen und die Dichotomie von Kriegs- und Friedenszeiten zu umgehen.
Ana Hoffner widmet sich in ihrer künstlerischen Praxis der Sondierung konfliktbeladener Momente in Geschichte und Politik und sucht nach queeren Aspekten in deren bildkulturellen Repräsentationen. In Performances, Video- und Fotoinstallationen stellt Hoffner Zeitlichkeiten, Beziehungen und Räume zwischen etablierten Perspektiven, ikonischen Erinnerungen und hochperformativen Ereignissen her. Hoffner verwendet dabei verschiedene Modi der Aneignung, wie beispielsweise die Neuinszenierung von Fotografien, Interviews und Berichten oder die Entkopplung von Körper und Stimme, Klang und Bild.
Christiane Erharter, geboren 1974 in Kufstein, lebt in Wien. Sie studierte Malerei und Grafik bei Gunter Damisch an der Akademie der bildenden Künste Wien (Diplom 1998) und postgradual Critical Studies an der Malmö Kunst Akademie, Universität Lund (Diplom 2005). Sie ist seit Oktober 2018 als Kuratorin für Community Outreach im Belvedere 21 tätig, zuvor Kuratorin und Projektmanagerin in der ERSTE Stiftung (2006-2017), im Office for Contemporary Art Norway in Oslo (2002-06) und in der Galerie im Taxispalais in Innsbruck (2000-02).
Bernhard Cella is interested in the economic and sculptural framework in which artists’ books – highly informed objects in themselves – can be used as artistic materials. To this end, he conceptualized the ’Salon für Kunstbuch’, a life-size model of a bookshop, in his studio in Vienna. Since 2007, more than 12.000 artists’ books have accumulated and entered into unfamiliar vicinities and dialogues. Buying and selling these objects become an integral part of an original artistic practice.