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(Un-)Geliebte Aphrodite Event
Birgit Kirchmayr (Linz/Wien):
(Un-)Geliebte Aphrodite. Ein Skulpturenstreit als Ausdruck des Umgangs mit NS-Relikten in der Stadt Linz
Von 1942 bis 2008 stand eine von Adolf Hitler der Stadt Linz geschenkte Aphrodite-Skulptur in einer Parkanlage am Linzer Bauernberg. Im Jahr 2008 – im Vorfeld des Linzer Kulturhauptstadtjahres – machte der damalige Kunststudent Alexander Jöchl mit der Installation „formlos“ auf den historischen Kontext der Statue aufmerksam. Die Stadt Linz reagierte mit deren sofortigem Abtransport. Die Vorgangsweise führte zu einer hitzigen Diskussion über den Umgang mit dem NS-Erbe der ehemaligen „Führerstadt“.
Gemeinsam mit Andrea Bina hat Birgit Kirchmayr die 2018 eröffnete Ausstellung „Aphrodite. Eine Bestandsaufnahme“ im Linzer Stadtmuseum kuratiert, in der die Geschichte der Auseinandersetzung nun nachgezeichnet wird. Nach welchen Konfliktlinien der Aphrodite-Streit verlief, wie sehr dieser als symbolisch für erinnerungskulturelle Auseinandersetzungen betrachtet werden kann und welche anderen „disturbing remains“ in der Stadt lokalisiert werden können, soll in den INTERAKTIONEN diskutiert werden.
Birgit Kirchmayr ist derzeit Gastprofessorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Sie lehrt und forscht an der Johannes Kepler Universität Linz und ist regelmäßig an Ausstellungs- und Publikationsprojekten zu zeitgeschichtlichen und erinnerungskulturellen Themen beteiligt. Sie habilitierte 2017 mit einer Monografie über auto/biographische gesellschaftspolitische Positionierungen österreichischer bildender Künstler/innen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.