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Mickey Maus und Holocaust - Nationalsozialismus im Comic

Theorie Zeitgenössische Kunst Vortrag
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1 Termin
Donnerstag 13. Dezember 2018
13. Dez. 2018
Do
12:00
Mickey Maus und Holocaust - Nationalsozialismus im Comic
Institut für Zeitgeschichte, Hof 1, Seminarraum 1

Gregor Holzinger (Wien), Simone Loistl (Hartheim)

Superhelden sind en vogue. Auf der Kinolein­wand findet seit Jahren der mit übermenschlichen Kräften ausgetragene Kampf Gut gegen Böse statt. Unermüdlich scheinen die Helden ihrer Mission zu folgen, die in den 1930er Jahren mit dem Kampf gegen die Nationalsozialisten begonnen hatte. Zu Propagandazwecken eingesetzt erlebten sie damals am Papier ihr „Goldenes Zeitalter“. Nicht nur Mickey Maus und Donald Duck wurden an die „Front“ berufen, um den Kampfgeist zu stärken und ihre Rolle als treue Patrioten zu erfüllen: Auch die Nationalsozialisten bedienten sich Bildergeschichten – vor allem um antisemitische Hetze zu betreiben, aber auch um komplexe Inhalte leicht verständlich aufzuzeigen, wie etwa KZ-Wach­posten deren Aufgaben zu vermitteln. Gleichzeitig fertigten KZ-Häftlinge auch als Akt der Selbstbehauptung heimlich Comicstrips an; nach ihrer Befreiung nutzten viele Überlebende das Medium, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten.
Auch die Aufarbeitung der NS-Zeit fand nach 1945 in Comics einen medialen Partner. Während in den 1960er und 1970er Jahren wenig seriös an das Thema herangegangen wurde, erschien 1980 mit Art Spiegelmans „Maus“ eine biografische Auseinandersetzung mit dem Holocaust, die für heftige Diskus­sionen sorgte: Darf sich das vermeintlich triviale Medium Comic mit einem Thema wie dem Nationalsozialismus und speziell dem Holocaust ernsthaft auseinandersetzen? Seither erschienen zahlreiche Graphic Novels, die Überleben und Sterben in Konzentrationslagern zum Thema haben. Neben einem historischen Überblick sollen in den INTERAKTIONEN ausgewählte Comics über das KZ Mauthausen und die Tötungsanstalt Schloss Hartheim vorgestellt werden.
Mag. Simone Loistl ist Historikerin und seit 2007 am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim beschäftigt. Zuletzt Arbeiten zum Einsatz von archäologischen Fundgegenständen in der Pädagogik, zur Rolle der Polizei im Nationalsozialismus sowie zur Biographie des leitenden Arztes der Tötungsanstalt Hartheim Rudolf Lonauer. Im Jahr 2017 Kuratorin der von Ralph Palandt konzipierten Ausstellung „Holocaust im Comic“ im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.
Dr. Gregor Holzinger ist Historiker und seit 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen tätig. Co-Kurator der Ausstellung „Das Konzentrationslager Mauthausen 1938–1945“, wissen­schaftliche Mitarbeit an der Ausstellung „Tatort Mauthausen – Eine Spurensuche“, Redaktion der beiden Aus­stellungskataloge. Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Täterforschung, zuletzt Herausgabe des Bandes „Die zweite Reihe. Täterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen“.

Archiv-Screenshot:

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