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Zu Gast in der Gemäldegalerie: Sibylle aus Köln Event
Vortrag von Wolfgang Prohaska
Wie steht eine aus Privatbesitz der Gemäldegalerie der Akademie geliehene Sibylle zu Solimenas gleichnamigem Bild, das 1822 mit dem Legat des Grafen Lamberg-Sprinzenstein in die Gemäldesammlung kam?
In einem mündlichen geführten Vergleich der beiden Gemälde wollen wir dem Stellenwert der beiden Bilder nahekommen: Variante, Kopie, Neufassung, Funktion und Datierung.
Immer wieder tauchen in Privatsammlungen und am Kunstmarkt Bilder auf, deren enge Beziehungen zu Kunstwerken in den öffentlichen Sammlungen Fragen nach Prioritäten aufwerfen. Ein Bild des führenden neapolitanischen Spätbarockmeisters Francesco Solimena, das am Beginn des 20. Jahrhunderts aus einer Wiener Privatsammlung verkauft wurde und auf mancherlei Umwegen in die LETTER Stiftung nach Köln kam, kann als Beispiel für Solimenas Arbeitsweise dienen, die im eigenhändigen „Recycling“ einmal gefundener Kompositionslösungen zum europaweiten Erfolg dieses Malers beitrugen. Gerade Solimena konnte in der Zeit, als Neapel durch österreichische Vizekönige regiert wurde (1707-1734), seine kunstreichen Bilder über die Alpen exportieren. Sie wiederum gaben zum Entstehen einer österreichischen Rokokomalerei wesentlichen Anstoß; umgekehrt wurden begabte mitteleuropäische Maler (z.B. Gran, Troger) mit Stipendien zum Studium nach Neapel geschickt, um in der großen Werkstatt des Solimena Funktion und Organisation eines solchen Betriebes kennenzulernen.
Anmeldung nicht erforderlich,
gratis mit gültigem Eintrittsticket.