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Anton Kuh und Karl Kraus Event
Vortrag und Diskussion
Begleitveranstaltung im Rahmen der Ausstellung “Geist versus Zeitgeist: Karl Kraus in der Ersten Republik”
“Auf Anton Kuhs Angriffe habe Karl Kraus nie anders reagiert denn mit gerichtlichen Klagen; Kuh gehöre zu den wenigen, mit denen Kraus sich in der ‘Fackel’ nicht abgegeben habe; Kuh wäre gern dieselbe ‘Instanz’ gewesen wie Kraus: alles Humbug, aber nachgeplappert bis heute. Nicht nur die ‘Krausianer’, für die jedes Wort des Meisters aus dem Dornbusch gesprochen und also geoffenbarte Wahrheit ist, beten das ungeprüft nach, sondern auch Karl-Kraus-Philologen – weil sie ‘seine Stil-, seine Selbstdeutungsgrenzen nicht verlassen’, wie Anton Kuh 1925 schon feststellte. Anders gesagt, weil sie Kraus immer nur reproduzierend exegieren.”
So bringt der Wiener Publizist Walter Schübler, der sich seit zwölf Jahren mit Werk und Vita Anton Kuhs beschäftigt, den “Wissensstand” polemisch auf den Punkt. Eine genaue Lektüre der “Fackel” sowie die Kenntnisnahme von Anton Kuhs Beiträgen zur Causa ergibt ein völlig anderes Bild. Das wird Schübler ganz entgegen dem Kuh’schen Lebensmotto “Nur nicht gleich sachlich werden! Es geht ja auch persönlich” zunächst referierend vermitteln. Im Anschluss wird ein Gespräch mit dem Innsbrucker Germanisten Sigurd Paul Scheichl Gelegenheit bieten, der Frage nachzugehen, was von Kraus’ Nimbus übrigbleibt, wenn man dessen Selbstdeutungsgrenzen verlässt.
Programm
Begrüßung und Moderation
Katharina Prager, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biografie an der Wienbibliothek im Rathaus
Einführung in die Thematik
Walter Schübler, Literaturwissenschaftler
Diskussion
Walter Schübler
Sigurd Paul Scheichl, Literaturwissenschaftler