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Gemeinsam Live: Martial Raysse & Gérard Deschamps Event
Heute geht es mit Jörg Wolfert und Patrik Puls um Martial Raysse & Gérard Deschamps.
Bereits seit den 1960erJahren sind Künstler*innen mindestens ebenso sehr an den Rissen, Flecken und trüben Stellen im schönen Schein interessiert wie an den verführerischen Oberflächen. In „Ciné“, 1964, von Martial Raysse trifft sich beides: Das mit greller Sprayfarbe verfremdete Bild zeigt die fotografische Darstellung dreier Frauen, die in Badeanzügen lächelnd im Grünen posieren. Plastikblumen und die Neonschrift „Kino“ betonen zusätzlich, dass es sich bei der Szene um eine Illusion, um ein Fake handelt.
Nur auf den ersten Blick „rosiger“ ist die Assemblage „L’important c’est l’art rose“, 1960, des Nouveau Réaliste Gérard Deschamps, deren Titel an ein Chanson von Gilbert Bécaud angelehnt ist. Deschamps, der für Arbeiten wie diese auch zensuriert wurde, arrangierte für sein Bild gebrauchte rosarote Damenunterwäsche – Korsette, Negligés, Büstenhalter – zu einem fetischistischen Ensemble, das auch als Lehrbeispiel zum Thema „Objektivierung der Frau“ dienen kann.