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Künstlerinnenführung Kaja Clara Joo Event

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Dienstag
17. Mai
2022
ab
19:00
Uhr
Theorie Zeitgenössische Kunst Führung

KAJA CLARA JOO | Gonzo

Künstlerinnenführung:
 Dienstag, 17. Mai, 19 - 21 Uhr

Die Künstlerin ist anwesend und führt bei erfrischenden Getränken persönlich durch die Ausstellung.

Die Arbeiten der österreichisch-koreanischen Künstlerin Kaja Clara Joo beschäftigen sich mit der Transformation von Materialien, denen Spuren physikalischer und räumlicher Einwirkung ebenso eingeschrieben sind wie die performative Handlung des Schaffens selbst. In GONZO stellt die Künstlerin im Bildraum 07 einen fiktiven, gleichnamigen Charakter mit einer Phobie vor vertikalen Linien vor, dessen Weltbild bei einem Motorradunfall ins Wanken gerät.

„The thing is you can die and that´s what makes it fun!“*1

In der Ausstellung GONZO der österreichisch-koreanischen Künstlerin Kaja Clara Joo im Bildraum 07 vermengen sich die Angst vor dem eigenen Ableben, anthropomorpher Umgang mit Maschinen und eine Sehnsucht nach Wagnissen. Im Zentrum dieser Erzählung befindet sich der fiktive Charakter Gonzo, welcher seit seiner Geburt eine Phobie vor vertikalen Linien hat. Er widmet sein Leben fortan seinem Motorrad, denn dieses symbolisiert für ihn die rettende Utopie einer waagrechten Ideologie: im Rausche der Beschleunigung dem rettenden Horizont entgegen, entlockt ebenjenes ein Gefühl absoluter Autonomie und Selbstbestimmung. Als Gonzo eines Tages in einen Unfall verwickelt wird, gerät sein gesamtes Weltbild ins Wanken.

In einem narrativen Gestrick versucht die Schau ebenjene Fragmente aus Gonzos Leben zu materialisieren: sein vom Unfall verletztes Gefährt, ein davonfliegender Reifen, welcher in seiner übersteigerten Wahrnehmung monumentale Größe annimmt. Bruchstücke autobiographischer Momente, welche sich zu einem wirren, störrischen Akkumulativ an vorbeirasenden Sequenzen zusammenballen. Erkundungen konstruierter, viriler Archetypen. Ein Begehren letaler Gefahr, die Rolle des gaffenden Betrachters und eines omnipräsenten Publikums.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Mechatroniker Christoph Freidhöfer (Kunst- und Räderwerk), der die kinetischen Elemente technisch plante und anfertigte. Bewusst inszenieren die Objekte der Schau organisches und in sich zusammenfallendes Latex, wuchtige, industriell anmutende Stahlkonstruktionen und eine schier nicht enden wollende Fahrt ins bildliche Unbekannte.

Rasante, wie am Betrachter vorbeiziehen wollende Filmschnitte. Szenen einer in sich einkehrenden Dämmerung werfen den Beobachter auf sich selbst zurück: Im Dunklen lauscht man den Witzen und Anekdoten eines jungen Motorradfahrers.

*1 Dag Balkmar, On Men And Cars. An ethnographic study of gendered, risky and dangerous relations, Linköping

 
Archiv-Screenshot:

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