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The Spring Curatorial Program: Slavs and Tatars Event

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Mittwoch
01. Juni
2022
ab
18:30
Uhr
Theorie Zeitgenössische Kunst Ausstellung

Slavs and Tatars: Transliterative Tease
Lecture Performance

Im Rahmen des Spring Curatorial Program 2022: Art Geographies.

Durch die Linse der phonetischen, semantischen und theologischen Entgleisung, erkundet Transliterative Tease das Potential der Transliteration - die Übertragung einer Schrift – als eine Strategie sowohl des Widerstandes als auch der Forschung und zwar in Bezug auf Begriffe wie Identitätspolitik, Kolonialismus und Glaube. Die Lecture-Performance konzentriert sich dabei auf die Turksprachen der ehemaligen Sowjetunion sowie die östlichen und westlichen Sprachgrenzen derselben, nämlich Anatolien und Xinjiang/Uighuristan. Lenin war der Meinung, dass die Revolution des Ostens mit der Latinisierung des Alphabets aller muslimischer Subjekte der UdSSR beginnen würde. Die Verbreitung bestimmter Alphabete begleitete schon immer die von Imperien – Arabisch unterstützte den Aufstieg des Islam, Latein den des römischen Katholizismus, die kyrillische Schrift den der Orthodoxen Kirche und später den des Kommunismus. Diese Lecture-Performance unternimmt den Versuch, statt Völker und Nationen vielmehr die Töne, die über unsere Zungen rollen, zu emanzipieren.

Slavs and Tatars ist ein international renommiertes Künstlerkollektiv, das sich in seiner Arbeit dem Gebiet östlich der ehemaligen Berliner Mauer und westlich der Chinesischen Mauer – bekannt als Eurasien – widmet. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 zeigte das Kollektiv ein scharfes Verständnis für polemische gesellschaftliche Thematiken, indem es neue Denkwege für zeitgenössische Diskurse mittels einer völlig idiosynkratischen Form der Wissensproduktion eröffnete: Die Gruppe bedient sich der populären Kultur, spiritueller und esoterischer Traditionen, Oral History, moderner Mythen sowie wissenschaftlicher Forschung. Dabei basiert die Praktik des Kollektivs auf drei Aktivitäten: Ausstellungen, Publikationen und Lecture-Performances. Das Kollektiv hat bis jetzt mehr als drei Bücher herausgegeben, darunter finden sich kürzlich erschienen The Contest of the Fruits (MIT Press, 2021) sowie eine Übersetzung der legendären aserbaidschanischen Satyre-Zeitschrift Molla Nasreddin (derzeit 2. Auflage beim Verlag I.B Tauris, 2017). Abgesehen davon, dass sie ein Residenz- und Mentorship-Programm für junge Professionelle aus ihrer Region aufgestellt haben, öffneten Slavs and Tatars kürzlich, unweit von ihrem Atelier in Moabit entfernt, die Pickle Bar, einen slawischen Aperitif-Bar-Projektraum.

 
Archiv-Screenshot:

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