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Abend der Vielstimmigkeit Event
INTERSEKTIONALER GEDENKCLUB
Round Table, Diskussion, zweite Ausgabe Risograph Reader / Programmheft
Die Lueger-Denkmal-Debatte – die auch in der Ausstellung „Gegen den Strich“ thematisiert wird –, ist schon seit Jahren im Stadtraum präsent. Vorschläge für künstlerische Interventionen ziehen sich über Generationen mit sehr vielen unterschiedlichen Meinungen. Jüngst wurde in einem Symposium der LICRA im MuseumsQuartier das Denkmal abermals beleuchtet, immer wieder finden Eingriffe und Verhandlungen am Platz statt und im Herbst wird ein Open Call zur künstlerischen Umgestaltung des Denkmals ausgeschrieben.
Ziel der Veranstaltung ist, den Fokus auf lokale und globale Themen, Identitäten und plurale Gedenkkultur in Wien und darüber hinaus zu lenken, anstatt Luegers Person und Geschichte Raum zu geben. Zentral steht die Frage: Welche antifaschistischen, dekolonialen, queer-feministischen Themen lassen sich im Stadtbild und in der Erinnerungskultur verhandeln? Ein Generierungsprozess.
Dazu wird zu einem Round Table mit Sprecher*innen eingeladen, die sich über Statements/Inputs positionieren. Letztere werden in einem Risograph Heft als Reader/Zine in einer kleinen Auflage dokumentiert. Anschließend wird das Publikum in Kleingruppen zur Diskussion eingeladen.
Konzept: Nina Prader (Künstlerin, Schriftstellerin und Kuratorin)
Mit:
Tobias Herzberg ist freier Dramaturg und lehrt am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien. Als Stipendiat des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) studierte er Theaterregie in Hamburg und Zürich. Als Künstlerischer Leiter des Studio Я am Maxim Gorki Theater Berlin etablierte er die seit 2017 jährlich stattfindende Queer Week „PUGS IN LOVE“ und verantwortete Festivals wie die Radikalen Jüdischen Kulturtage und die erste Roma Biennale. Von 2019 bis 2021 war er Dramaturg am Wiener Burgtheater und Projektleiter für das Kasino am Schwarzenbergplatz, wo er interdisziplinäre Diskursformate wie die „Europamaschine“ entwickelte. 2022 ist er Programmleiter der Akademie „Un/Safe Spaces – Zu Sicherheit und Konfrontation in Theaterräumen“ im Rahmen des Impulse Theaterfestivals in Köln. Herzberg ist Mitglied von CPPD – Coalition for Pluralistic Public Discourse, eines Netzwerks für eine plurale Erinnerungs- und Gedenkkultur.
Gin Müller – Artistic Researcher, queerer Ar/ctivist*, Dramaturg* – ist Teil der Gruppe Schandwache (gemeinsam mit Eduard Freudmann, Simon Nagy, Anna Witt, Mischa Guttmann). Derzeit arbeitet er als Lektor* an der Universität Wien (Theater-, Film- und Medienwissenschaft), von 2017 bis 2019 Gastprofessur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Daneben zahlreiche eigene Theater/Performance/Kunst/Aktivismus-Projekte (vor allem in Kooperation mit dem brut Theater Wien).
Vina Yun ist freie Journalistin, Autorin und Öffentlichkeitsarbeiterin in Wien. Sie schreibt über Feminismus/Queer, Postmigration, Arbeit, Medien- und Popkultur. 2017 erschien ihr Comic „Homestories“ über die Arbeitsmigration koreanischer Krankenschwestern nach Österreich in den 1970er-Jahren und das Aufwachsen der „Zweiten Generation“ in Wien
Muhammet Ali Baş ist Sprachkünstler sowie Kunst- und Kulturvermittler. Er studierte Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien und absolviert derzeit ebenda den Masterlehrgang /ecm Ausstellungstheorie und -praxis. In seiner künstlerischen und vermittlerischen Praxis setzt er sich mit Fragen der Zugänge, der Repräsentation und der Mitgestaltung auseinander und erprobt Wege zu Selbstwirksamkeit und Empowerment. Ab 2018 hat er als Kulturvermittler im Weltmuseum Wien Projekte und Workshop-Formate zu Rassismus, Sprache und Kolonialismus mitkonzipiert und durchgeführt. Seit Mitte 2021 ist er als Vermittler für Community-&-Outreach-Projekte bei Tangente St. Pölten Festival für Gegenwartskultur tätig und sucht vor allem die Nähe zu in Festivalformaten unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen.
Hannan Salamat ist Kultur- und Religionswissenschaftlerin. 2019 hat sie beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog die Fachleitung Islam übernommen. Sie organisiert Events, Workshops und Tagungen in den Bereichen Antirassismus, Postkolonialismus, Pluralität, Islam und Feminismus und berät in Zürich städtische Institutionen in diesen Feldern. Hannan Salamat ist Mitgründerin und Kuratorin des Münchner Kunstfestivals ausARTen – Perspektivwechsel durch Kunst und Mitglied des Netzwerks CPPD – The Coalition of Pluralistic Public Discourse.
Nina Prader ist Künstlerin, Schriftstellerin, Kuratorin. Sie studierte an der Museum School of Fine Arts, Boston, und erhielt ihren MA in Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf unabhängigen Verlagspraktiken sowie auf sozialer Gerechtigkeit in Gemeinschaft, Bildung und Kunst. Sie gestaltete das Gedenkwerkzeug MemoryGames, ein dialogisches Kartenspiel, um der Shoah und darüber hinaus zu gedenken. Nina Prader ist Mitglied des Netzwerks CPPD – The Coalition of Pluralistic Public Discourse. Jüngst war sie Artist in Resident am Jüdischen Museum Frankfurt im Rahmen der Ausstellung „Rache: Geschichte und Fantasie“.