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Vortragsreihe “Kunst - Forschung - Geschlecht”
Isabella Schlehaider
Verspekuliert – Zur feministischen Kritik am Speculative Realism
Mittwoch, 8.März 2023
18:00 - 20:00 Uhr
Auditorium | Vordere Zollamtsstraße 7
Anmeldung erforderlich!
Studierende registrieren sich bitte über https://base.uni-ak.ac.at/courses/2023S/S04395/ bis 8. März 2023, andere Interessierte per eMail an gleichstellung@uni-ak.ac.at.
Indem Spekulative Feminismen die Reflexion der eigenen Verstrickung in diverse Machtbeziehungen zum Ausgangspunkt ihres Denkens erheben, verknüpfen sie „epistemologische mit politischer Verantwortlichkeit“ (Braidotti). Ebenso steht feministisches Spekulieren immer auch für die Möglichkeit des Anders-Werdens von Welt/en. In krassem Gegensatz dazu steht der abstrakte und dementsprechend entpolitisierte und verantwortungslose Spekulationsbegriff der Vertreter (sic!) des sog. „spekulative realism“. Indem die Spekulativen Realisten eine vom Subjekt unabhängige Außenwelt postulieren, leugnen sie gerade die so wichtige feministische Einsicht der Positionalität und Situiertheit jeglichen Denkens. In meinem Vortrag zeige ich die Unterschiede zwischen dem abstrakten Spekulationsbegriff der kritischen Realisten (Bryant, Harmann, Meillassoux) und konkretem, feministischem Spekulieren (Barad, Braidotti, Haraway, Stengers) auf. Dabei geht es mir nicht nur darum, den Spekulativen Realismus theorieimmanent einer feministischen Kritik zu unterziehen, sondern ebenso (den maskulinistischen) Gründungsgestus seiner Mitglieder wie deren (zirkuläre) Theorieproduktion zu problematisieren.
Isabella Schlehaider ist Philosophin und Deutschtrainerin. Sie lehrt an unterschiedlichen Universitäten in Österreich. Zuletzt von ihr erschienen: Tausend Subjekte. Der radikal pluralistische Subjektbegriff im kritischen Posthumanismus und bei A. N. Whitehead, Stuttgart: ibidem-Verlag, 2021.
