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Sleepy Politics: Conversation 2 Event
Conversation 2: 20.4.2023, 18 h mit Mia Imani
Mia Imani ist eine internationale, interdisziplinäre Künstlerin und Kunstschriftstellerin. Sie hinterfragt, wie Gemeinschaften individuelle, gemeinschaftliche und gesellschaftliche Traumata heilen können, indem sie Werke schafft, die zwischen den Welten von Kunst und Wissenschaft angesiedelt sind.
Sleepy Politics
How to learn about conviviality and alternative life forms through sleep
Eine Ausstellung kuratiert von Francesca Romana Audretsch und Lotti Brockmann mit Arbeiten von: Black Power Naps (Fannie Sosa & Niv Acosta), Mustafa Emin Büyükcoşkun & Osman Özarslan, Hannah Cooke, Emil Frederking & Lisa Starmans, Stella Geppert, Inside Job (Ula Lucińska & Michał Knychaus), Jannis Neumann, Cristina Díaz Moreno & Efrén García Grinda, Unstable Bodies (Christian Freude, Christina Jauernik, Johann Lurf, Jonathan Moser, Fabian Puttinger, Rüdiger Suppin), Anna Watzinger
Die Schlafforschung besagt, dass der Mensch ⅓ seiner Lebenszeit schläft. Diese Aussage bekommt einen leicht negativen Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass im Kapitalismus Zeit eine begrenzte Ressource ist und die eigene Schlafphase immer weiter zurückgedrängt wird. Der schlafende Körper wird zum trägen Antagonisten und der sonst so arbeitstüchtige Körper erscheint meist schier nutzlos in der neoliberalen Ideologie. Die daraus resultierenden gesellschaftlichen, kollektiven Krankheitsbilder sind das Symptom einer ausgebrannten und erschöpften Welt.
Die Ausstellung Sleepy Politics: How to learn about conviviality and alternative life forms through sleep begibt sich gemeinsam mit elf künstlerischen Positionen auf eine schläfrige Spurensuche nach Lebensweisen und solidarischen Formen des Miteinanders. In den Möglichkeitsräumen zwischen Schlaf, Gesellschaft und Natur ist für die Kuratorinnen Francesca Romana Audretsch und Lotti Brockmann Sleepy Politics zugleich Schlaflied und Weckruf aus dem Tiefschlaf. Die Ausstellung bietet eine Plattform für künstlerische Positionen, die sich mit der Vielschichtigkeit der schlafenden Körper(-schaften) auseinandersetzen.
Das menschliche Schlafbedürfnis ist von den sozialen und ökonomischen Zugängen des wachen Lebens abhängig. Daher stellt die Frage nach Schlaf zugleich die Frage nach Gerechtigkeit und danach, welche Kriterien für Wohlstand in einer Gesellschaft gelten.
Schlafen ist für die Kuratorinnen eine Kommunikationsform der spürbaren Fürsorge, die sich aus den Methoden einer kollektiven Imagination, intimen Transformation und diversen Regeneration ergibt. Die kuratorische Praxis wird als ein liegender Akt mit horizontalem Blick verstanden, der die künstlerischen Positionen ineinander verwebt und nach Bündnissen sucht. Unterschiedliche Themen wie radical rest,restless sleep, colonialised sleep, interspecies sleep, repair and sleep, sleep deprivation, queering sleep, non-human sleep, politics of laziness, sleeping resistance oder sleep deprivation uvm. eröffnen durch künstlerische Auseinandersetzungen Denk- und Handlungsräume. Die künstlerischen Positionen machen die Ausstellung zu einem Ort, an dem sich Schlaf und Wachsein, Ruhe und Bewegung, traumhafte Abwesenheit und ständige Verfügbarkeit begegnen. Schlaf wird als ein Schauplatz politischer Verhältnisse und einer Praxis des Widerstands verhandelt. Es entsteht ein Raum, in dem Fragestellungen nach der emanzipatorischen Gestaltung des Zusammenlebens unter den Bedingungen sozialer, ökologischer und politischer Krisen gestellt werden.