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Vogelgespräch #3 Event
#3 Die Konferenz der Vögel ist politisch
In Die Konferenz der Vögel, dem berühmten Versepos des persischen Dichters Fariddudin Attar (1136-1221), begibt sich eine bunte Vogelschar auf eine beschwerliche Reise: Sie wollen den mythischen Vogel Simurgh finden, der ihr König werden soll. Vor dem Hintergrund der aktuellen feministischen Revolution im Iran – und den Debatten darüber, ob sie einer Führungsfigur bedarf – gibt Sama Maani diesem klassischen mystischen Text eine gesellschaftspolitische Wendung.
In Maanis jüngstem Roman, Zizek in Teheran – auch eine Art Versepos, das eineinhalb Jahre vor den aktuellen Ereignissen im Iran publiziert wurde und das von einer Revolution der Frauen in der fiktiven Islamischen Republik Teheran handelt – ist ein anderer klassischer Text einmontiert: Die Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken von Daniel Paul Schreber, in dem der Autor von seiner halluzinatorischen Verwandlung in eine Frau berichtet – und in dem die Vögel ebenfalls eine Hauptrolle spielen.
Sama Maani, geboren in Graz, aufgewachsen in Österreich, Deutschland und im Iran. Studium der Medizin in Wien und der Philosophie in Zürich. Arbeitet – nach jahrelanger Tätigkeit als Nervenarzt und Psychoanalytiker – heute als Schriftsteller in Wien. Publikationen (u.a.): Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht (Essayband 2015), Teheran Wunderland (Roman 2018), Warum ich über den Islam nicht mehr rede (Essayband 2022). Sein jüngster Roman Zizek in Teheran (2021) handelt von einer Revolution der Frauen in der fiktiven „Islamischen Republik Teheran“, ausgelöst durch einen geheimnisvollen Text, dessen männliche Leser sich in Frauen verwandeln.