We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
I want to know what happens if we don't go Event
“…I want to know what happens if we don’t go…”
Revisiting scenes of decolonial contention
Workshop-Vortrag mit Dr. Araba Evelyn Johnston-Arthur im Rahmen der Convivial-Workshop-Reihe (2022-2024), organisiert vom FWF-PEEK-Forschungsprojekt Convitiality as Potenitality: From Amnesia and Pandemic towards a Convivial Epistemology (AR 679), geleitet von Univ. Prof. Dr. Marina Gržinić (IBK/PCAP).
Input in Englischer Sprache, Diskussion in Deutsch und Englisch.
“…I want to know what happens if we don’t go…” Diese Frage, die eine* der Aktivist_innen des Refugee Protest Camp Vienna vor 10 Jahren an die damalige Direktorin der Akademie der bildenden Künste Wien stellte, war Teil einer zentralen Szene der Auseinandersetzung und einer radikalen dekolonialen Institutionenkritik. Auf der Suche nach Solidarität mit dem Kampf um das Recht, Rechte zu haben, hatte das Protestkollektiv Geflüchteter den Raum der Aula der Akademie in Beschlag genommen. Nur etwa eine Woche später, im November 2013, wurden die Aktivist_innen des Refugee Protest Camp Vienna mit einem Ultimatum konfrontiert, den Raum zu verlassen. Diese folgenschwere Szene der Vertreibung markierte das Ende der Praxis der kollektiven Raumaneignung (des Refugee Protest Camp Vienna), die auch zentral für die Artikulation des Widerstands der größeren Sans-Papiers-Bewegung innerhalb der Festung Europa war (und immer noch ist). Der Workshop nimmt diese Szene als Ausgangspunkt und beschäftigt sich mit Praktiken des kritischen Erinnerns und dem Widerhall von vielfältigen, zum Schweigen gebrachten Widerständen. Mit anderen Worten: Es wird erkundet, was passieren und sich verändern könnte, wenn radikale intersektionale Kritik und Widerstand nicht verdrängt und unterdrückt werden.
Araba Evelyn Johnston-Arthur ist Mitbegründerin von Pamoja. Movement of the Young African Diaspora in Austria und der Austrian Black History Research Group. Sie war als Gemeinde- und Kulturarbeiterin und “rassismuskritische” Aktivistin in Wien tätig. Im Jahr 1999 war sie aktiver Teil des Netzwerks afrikanischer Gemeinden, dessen Schwerpunkt auf der Mobilisierung von Gemeindeprotesten gegen institutionalisierten Rassismus und Polizeigewalt in Wien lag. Ihre transdisziplinäre Arbeit beschäftigt sich mit intersektionaler, widerständiger Diaspora-Politik und der “dekolonisierenden Kunst der (verkörperten) Erinnerungen”.
Parallel zu ihrer Lehrtätigkeit an der Howard University in Washington DC wird Dr. Johnston-Arthur ab 1. Juni 2023 als Postdoc das Team des FWF PEEK-Forschungsprojekts “Conviviality as Potentialtiy” (AR 679) verstärken.
Die Intervention ZAVZEMAMO PROSTOR /WIR GREIFEN RAUM der Forschungsgruppe Schwarzer österreichischer Geschichte und Gegenwart/Pamoja wurde in Form eines Banners auf dem Dach der Pavlova hiša (Pavel Haus) in Laafeld, Österreich (vom 30. Juni bis 15. September 2007), im Rahmen der Ausstellung Topological Escapes: Interventions in Social, Cultural and Political Spaces präsentiert. Der Akt der Raumbesetzung im postnazistischen und neokolonialen Österreich ist mit dem sprachlichen “Raum” verbunden, wie der starke Widerstand der österreichischen Politik und Gesellschaft gegen die Aufstellung von Ortsschildern in slowenischer und deutscher Sprache zeigt.