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Vienna Humanities Festival 2023 Event

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Von Montag
25. September
2023
bis Sonntag
01. Oktober
2023
19:00
Online
- https://www.youtube.com/watch?v=J6EFIA8cg70
Theorie Zeitgenössische Kunst Konferenz

Denken kann verführen, lässt sich aber auch verführen. Versuchungen und utopische Versprechen begleiten das Denken in der Geschichte wie auch aktuell.

Wir leben in aufregenden Zeiten. Eine Reihe von Entwicklungen lässt die Welt, in der wir leben, in einem permanenten Krisenzustand erscheinen. Nach den Erschütterungen der Finanzkrise und der Pandemie beschäftigen uns seit mehr als einem Jahr die Gräuel und die Folgen des russisch-ukrainischen Kriegs. Gleichzeitig verlangt der immer dringlicher sich ankündigende Klimawandel nach zukunftsfähigen Lösungen. Auch die atemberaubenden Fortschritte im Bereich der digitalen Technologie rufen Unsicherheiten hervor. Das Versprechen, mit Hilfe der Technologie eine aus den Fugen geratene Welt besser zu gestalten, wird begleitet von der Angst, die Kontrolle über diese Technologie zu verlieren.

Solche Momente dramatischen Wandels und der Unsicherheit bringen oft die schillerndsten, aber auch gefährlichsten Figuren hervor, die „verführerisch“ einfache Auswege aus der Krise versprechen. Komplexität wird geleugnet, Sündenböcke gesucht, rationale Argumente bleiben auf der Strecke.

Beim diesjährigen Vienna Humanities Festival blicken wir auf Versprechen aus der Vergangenheit – einige davon eingelöst, andere wiederum, die sich als Fantasie oder gar als Albträume entpuppten. Aber wir werden unser Augenmerk auch auf die Versprechen der Gegenwart richten: wie dem Krieg entkommen, wie den Klimawandel bekämpfen, wie der Autokratie und Intoleranz widerstehen, wie der Verführung Einhalt gebieten?

Intellektuelle, Wissenschaftler:innen, Schriftsteller:innen und Künstler:innen werden über die Ängste und Hoffnungen unserer Zeit diskutieren und dabei abwägen, was falsche Verheißung und was Versprechen für die Zukunft ist.

Keynote
25 September, 19:00
Rathaus der Stadt Wien, Festsaal
Janina Loh - Zwischen Perfektionierung und Überwindung. Kritische Reflexionen zu Mensch und KI

Neue digitale Technologien, künstliche Intelligenz und die sie bewerbenden Unternehmen versprechen einen umfassend verbesserten Menschen und ein radikal verlängertes Leben frei von Gebrechen, Krankheit und Alter.
Hinter diesen Heilsversprechen stehen die Strömungen des Trans- und technologischen Posthumanismus, die in diesem Vortrag kritisch in den Blick genommen werden.

Diese Wiener Vorlesung im Rahmen des Vienna Humanities Festivals bietet einen Überblick über die drei Strömungen „Transhumanismus“, „technologischer“ und „kritischer Posthumanismus“. Fokussiert wird auf das Menschenbild des Transhumanismus und technologischen Posthumanismus sowie die Rolle der künstlichen Intelligenz in diesen beiden Strömungen.

Janina Loh hat an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und von 2009 bis 2013 im Rahmen des von der DFG finanzierten Graduiertenkollegs Verfassung jenseits des Staates: Von der europäischen zur Globalen Rechtsgemeinschaft? promoviert. Janina Loh ist Ethiky¹ auf einer Stabsstelle Ethik bei der Stiftung Liebenau in Meckenbeuren am Bodensee und hat eine Honorarprofessur an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV) für Ethik der Technik und ihrer sozialen Kontexte inne.

Judith Belfkih studierte Philosophie und Deutsche Philologie an der Universität Wien. 2003 bis 2009 war sie Kulturredakteurin und Musikkritikerin im „Kurier“, 2010 wechselte sie zur „Wiener Zeitung“ und baute dort als Ressortleiterin das neu gegründete Feuilleton auf. 2019 wurde sie zur stellvertretenden Chefredakteurin der „Wiener Zeitung“ bestellt, von Jänner 2023 bis zur Einstellung der Printausgabe war sie mit den Aufgaben der Chefredakteurin der „Wiener Zeitung“ betraut.

(¹ Loh nutzt in der Selbstbeschreibung das Entgendern nach Phettberg)

Begrüßung
Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft

Begrüßung
Misha Glenny, Rektor des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM)

Vortrag von
Janina Loh, Philosoph*in – Stabsstelle Ethik der Stiftung Liebenau

Anschließendes Gespräch
mit Janina Loh und Judith Belfkih

Moderation:
Judith Belfkih, Journalistin, Essayistin und Medienexpertin

Mit Live Stream: Youtube Kanal Wienbibliothek im Rathaus

 
Archiv-Screenshot:

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