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The Archive Is Present III oder Lob der Lücke Event
12. - 20. September 2023
von 16 bis 20 Uhr
in der
ehemaligen Universitätsbibliothek der alten WU Wien
Im Rahmen von THE ARCHIVE IS PRESENT III oder Lob der Lücke verschickt die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen (AGFU) das gesamte Archiv Fritzpunkt in 271 fragmentierten Archivteilen in verschiedenste Archive in ganz Europa (und darüber hinaus). Diese dekomponierten Objekte integrieren sich als Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis wieder in den Archivkreislauf, tauchen in ihm unter und warten darauf, wie und was ihnen in den beschickten Archiven geschieht.
In der Rauminstallation THE ARCHIVE IS PRESENT III selbst findet vom 15. bis 17. September, jeweils von 18 - 20 Uhr, das interdisziplinäre Symposium Whether or how to document a self-dismantling archive? statt.
Teilnehmer_innen dieses in deutscher Sprache abgehaltenen Symposiums sind:
Sven Spieker (University of California, Santa Barbara) und Wolfram Dornik (Stadtarchiv Graz) am 15.9., Lukas Schmutzer (Universität Wien) und Helmut Neundlinger (Archiv der Zeitgenossen Krems) am 16.9., Marina Gržinić und Jovita Pristovšek (Akademie der Bildenden Künste Wien) und Knut Ebeling (Kunsthochschule Berlin-Weißensee) am 17.9. Die AGFU und das Team des FWF-PEEK-Projektes Das Verschwinden des Archivs (Roland Innerhofer, Rosemarie Brucher, Lukas Schmutzer) moderieren die einzelnen Vorträge und das jeweils anschliessende gemeinsame Gespräch der Vortragenden. An diesem Symposium können auch die 271 beschickten Archive per Archive TV-Stream als Publikum teilnehmen.
Am Ende dieser performativen Ausstellungsphase ist das Archiv des Kunstkollektivs Fritzpunkt zu einem Archiv der Absenz geworden, in dem am 20. September um 20 Uhr zur Finissage des Gesamtprojekts die Band m o s (Alexander Kranabetter, Johannes Wakolbinger und Ivo Fina) ein Konzert geben wird.
Das Projekt THE ARCHIVE IS PRESENT oder LOB DER LÜCKE stellt die Frage, ob und wie es möglich sein könnte, ein nicht zu vereinnahmendes und nicht verwertbares Archiv zu kreiern, das einen emanzipatorischen Umgang mit Geschichte möglich macht. Kann das Archiv sein eigenes Verschwinden produktiv machen? Kann sich Identität auf Archivlücken (be)gründen? Ist unsere Lust nach (automatisierter) Speicherung Hinweis auf eine Überforderung von individueller Erinnerungsfähigkeit? Sind die Archive unserer digitalen Dauergegenwart Instanzen, die alles aufbewahren, um sich nicht erinnern zu müssen? Kann man also behaupten: Wir archivieren, um zu vergessen? Dieses Paradox zu veranschaulichen, ist Ziel des dreiteiligen Projekts
THE ARCHIVE IS PRESENT oder LOB DER LÜCKE.
some archive to remember, some archive to forget (Hotel AGFU)
i’d like to be an undocumented archive! (N.N.)
Abwesend bei Anwesenheitspflicht, Anwesend bei Abwesenheitspflicht
(Marianne Fritz)
Im Rahmen von
Dismantling the Archive - The Art of Disappearance
Das Verschwinden des Archivs
FWF / PEEK-Projekt AR 626