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Über Malerei: Theater als Bild – vice versa Event
Über Malerei: Theater als Bild – vice versa / Gloria Pagliani, Alice Dal Bello, Alexander Harvey
Über Malerei ist eine Gesprächsreihe die vom Fachbereich Kunst und Bild | Abstraktion (ehem. Abstrakte Malerei) erstmals 2013 initiert wurde und in der zeitgenössische Malerei ausschließlich anhand von Originalen mit Studierenden, Alumnis, Lehrenden und Gästen diskutiert wir.
Das erweiterte Konzept für die Neuauflage von Über Malerei wird ab dem SS 2023 an vier Terminen veranstaltet. Künstler_innen werden eingeladen ein eigenes Bild zur Verfügung zu stellen, das in Kombination mit einem Gegenstand und einer Abbildung einer historischen Malerei in den Räumen des Exhibit Eschenbachgasse ausgestellt wird.
Theater als Bild – oder vice versa
Gloria Pagliani im Gespräch mit Alice Dal Bello und Alexander Harvey
Im auslaufenden 15. Jahrhundert beeinflussten Studien zur Perspektive sowohl die Malerei als auch das Theaterdesign. In den europäischen Städten entstanden überdachte Theatergebäude, was insofern bemerkenswert ist, als das Theater zuvor in der Regel im Freien oder in Kirchen gespielt wurde. Dieser neue Theatertyp verfügte über ein sogenanntes Proszenium – eine rahmenartige Struktur, die sowohl als Zuschauerraum als auch eine Trennung zwischen dem Publikum und dem Geschehen auf der Bühne diente. Diese Trennung kann auch als die “vierte Wand” bezeichnet werden. Aufgrund der neueren Studien zur Perspektive begannen die Bühnenbildner ein zweidimensionales Bild auf das Proszenium zu projizieren, als wäre es ein Leinwandträger. Das Bühnenbild wurde dann entsprechend dieser Projektion konstruiert. Nach diesem Schema wurde der dreidimensionale Raum der Theaterbühne so geplant, als ob er ein zweidimensionales Bild erzeugen würde, das von den im Publikum sitzenden ZuschauerInnen betrachtet werden sollte. Auf diese Weise fand eine Darstellung der Tiefe, wie sie zeitgleich in der Malerei zu sehen war, ihren Weg auf die Bühne. Der italienische Begriff für die vierte Wand des Theaters lautet übrigens “quadro” was auch “Gemälde” bedeuten kann.
Ausgehend von der Idee zur “vierten Wand” haben Gloria Pagliani, Alice Dal Bello und Alexander Harvey ein raumgreifendes Objekt konzipiert, welches speziell für das gezeigte Bild entworfen wurde und im Ausstellungsraum besprochen wird.
Gloria Pagliani studiert im Fachbereich Kunst und Bild / Abstraktion, Akademie der bildenden Künste, Wien
Alice Dal Bello und Alexader Harvey studieren Bühnengestaltung, Akademie der bildenden Künste, Wien
*Über Malerei und Figure of Speech – Talks on painting sind Kooperationen der Fachbereiche Kunst und Bild | Abstraktion (ehem. Abstrakte Malerei) und Kunst und Bild | Figuration (ehem. Gegenständliche Malerei)