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Führung RÜCKSEITE. Verborgene Zeichen des Objekts Event
Führung mit dem Kurator der Ausstellung, Johannes Weininger
Im Zentrum dieser ungewöhnlichen Schau steht die verborgene Ästhetik der Rückseite, die oft mehr über das Objekt und seine Geschichte aussagt als die so genannte schöne Seite: Herstellungsprozesse lassen sich genau ablesen, Künstler, Sammler, Händler und Museen „verewigen“ sich, Bodenmarken, Stempel und Inschriften geben detailliert Auskunft, können aber auch in die Irre führen …
Erste Schriftzeichen und Marken finden sich schon 1300 vor Christus auf chinesischen Bronzegefäßen, meist sind es Hinweise auf den Stifter, selten auch Zeitangaben. Diese „Inschriften“ sind nicht Teil des Dekors, sondern wurden an verborgenen Stellen angebracht. Mit dem Aufkommen großer Keramikmanufakturen um die Zeitenwende finden sich vermehrt Datumsangaben an den Unterseiten der Gefäße; die kaiserlichen Porzellanmanufakturen verwenden kalligrafisch gestaltete Schriftmarken der jeweiligen Herrscher. Von dieser Tradition ausgehend werden ab dem 16. Jahrhundert Keramiken weltweit mit Fabriks- oder Besitzermarken versehen. Unterseiten lassen aber auch die Herstellungstechniken erkennen und können so über „echt oder nicht echt“ informieren. In der Ausstellung „RÜCKSEITE. Verborgene Zeichen des Objekts“ wird die Kehrseite der Keramiken ins Licht gerückt und die Aufmerksamkeit auf Bronzen, Holz- bzw. Lackarbeiten gerichtet, die auf außergewöhnliche Weise ihren Weg in die MAK-Sammlung gefunden haben.
Kurator Johannes Wieninger, MAK-Kustode Ostasien und Islam
19.09.2007 - 23.03.2008