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Internationale Konferenz
Freitag, 17. Oktober und Samstag, 18. Oktober 2014
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: veranstaltung@freud-museum.at
Programm:
Freitag, 17. Oktober
19:00 Uhr Eröffnungsvortrag in englischer Sprache
Paul Verhaeghe (Universität Gent): Narcissus in Mourning - The Disappearance of Patriarchy
Einleitung und Moderation: Jeanne Wolff Bernstein (Sigmund Freud Privatstiftung)
Samstag, 18. Oktober
9:30 – 12:00 Uhr Panel 1 in deutscher Sprache
Jeanne Wolff Bernstein: Entpuppungen zu Zeiten des Krieges
Martin Altmeyer (Psychoanalytiker, Frankfurt/Main): Im Spiegel des Anderen: Narzissmustheorie und ihre Anwendung nach Freud
Bernard Toboul (Psychoanalytiker, Paris): Ich, der Andere und die Masse
Moderation: Daniela Finzi (Sigmund Freud Privatstiftung)
13:30 – 15:00 Uhr Panel 2 in englischer Sprache
Irene Berkel (Universität Innsbruck): Immortal Narcissus and Narcisstic Mortals
Brandt Junceau (Künstler, New York): Artists and Narcissists
Moderation: Monika Pessler (Sigmund Freud Privatstiftung)
15:30 – 18:00 Uhr Panel 3 in deutscher Sprache
Herman Westerink (Radboud University, Nijmegen): “Die erste Pflicht aller Lebenden”: Von Narzissmus zu Moralismus
Hans-Jürgen Wirth (Psychoanalytiker, Gießen): Kollektives Töten. Versuch, das radikal Böse zu verstehen
Robert Pfaller (Universität für angewandte Kunst, Wien): Das Gefühl der Befreiung im Ich-Käfig. Narzissmus und Verinnerlichung als gesellschaftliche Phänomene - und ihre Aktualität
Moderation: Markus Zöchmeister (Psychoanalytiker, Wien)
18:00 – 18:30 Uhr Abschlussdiskussion
Über die Konferenz
2014 werden nicht nur Freuds 75. Todestages und des Beginns des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht, sondern auch auf den hundertsten Jahrestag der Erscheinung von Sigmund Freuds zentralem Text „Zur Einführung des Narzissmus“ verwiesen. Darin entwickelte Freud zum ersten Mal die Idee, dass die sexuelle Libido nicht eine einstimmige Triebenergie ist, sondern sich teilen kann und zum Ich wie auch zum Objekt überfließen kann. Somit kann sich das Ich narzisstisch von der Außenwelt absondern und abkapseln. Dieser Rückzug ins Ich ermöglichte Freud die Erkenntnis, dass der Psychotiker sich in eine Welt des Größenwahns zurückziehen kann, wo nur seine Gedanken, Wünsche und Phantasien von Bedeutung sind. Jedoch erkannte Freud zur gleichen Zeit, dass selbst der Neurotiker, der seine Beziehung mit der Außenwelt aufrecht erhält, sich tagtäglich narzisstischen Trieben hingibt, wenn er schläft, träumt oder erkrankt. Die frühe Fähigkeit, Libido in sich zu ankern und sich dabei als Liebesobjekt wahrzunehmen, verhalf Freud zu der Einsicht, dass das Kind durch die elterliche Anerkennung ein Ideal in sich aufrichtet, dem er sein Leben lang nachtrachtet. Der Mensch fühlt sich immer wieder von Idealen in der sozialen und politischen Welt verführt, die diese frühe Selbstgenügsamkeit und Macht versprechen (und wiederherstellen).
Ausgehend von Freuds Texten „Zur Einführung in den Narzissmus“ und „Zeitgemäßes über Krieg und Tod“ werden im Rahmen der internationalen Herbstkonferenz des Sigmund Freud Museums die Themen Narzissmus, Krieg und Tod ausgelotet sowie die Weiterentwicklung des Freudschen Narzissmus-Konzeptes bis in unsere Gegenwart in den unterschiedlichen Wissensdisziplinen beleuchtet.
