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Erinnerungsreste, Lesestörungen - Aus der Sammlung des Sigmund Freud Museums

Öffentlichkeit Präsentation Ausstellung
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1 Termin
Montag 12. Dezember 2011
12. Dez. 2011
Mo
01:00
Erinnerungsreste, Lesestörungen - Aus der Sammlung des Sigmund Freud Museums

Die Bestandspräsentation „Erinnerungsreste, Lesestörungen – Aus der Sammlung des Sigmund Freud Museums“ führt die BesucherInnen in das Archiv und die Bibliothek des Sigmund Freud Museums. Bilder, Schriften und Gegenstände, die bisher im Verborgenen aufbewahrt wurden, liefern einen Überblick über die Sammeltätigkeit in Sigmund Freuds Lebens- und Arbeitsräumen.Die Präsentation wurde von Lydia Marinelli erarbeitet und ergänzt die ständige Ausstellung um Archivalien aus dem Bestand des 50.000 Exponate umfassenden Archivs in der Berggasse 19.

Erstausgaben und Korrekturmanuskripte Sigmund Freuds werden ebenso gezeigt wie Arbeiten des Psychoanalytikers Richard Sterba, der in die USA emigrierte und dadurch die Arbeit an seinem „Handbuch der Psychoanalyse“ abbrechen musste. Darüber hinaus sind viele private Fotos und Schriftstücke Anna Freuds, die in jenen Räumen gelebt und analysiert hat, zu sehen.
Für Freud waren seine Manuskripte lediglich Arbeitsmittel, Flächen, auf denen Gedanken Form annahmen, ständig korrigiert wurden oder die kurzerhand in den Papierkorb wanderten.

Die Bibliothek des Sigmund Freud Museums geht auf eine Schenkung von Anna Freud, der jüngsten Tochter Sigmund Freuds, zurück. Sie überließ dem Museum einen Teil ihrer Bibliothek und rief zu einer Bücherspende unter internationalen Psychoanalytikern auf. Die Materialien, die sie dem Museum schenkte, setzen sich aus Beständen der von ihr geleiteten Hampstead Nursery, aus der Sammlung Storfer, dem ins Exil nach Shanghai geflüchteten Leiter des Internationalen Psychoanalytischen Verlags, und ihren privaten Büchern zusammen.

1923 eröffnete Anna Freud in der Berggasse 19 eine eigene psychoanalytische Praxis, zwei Jahre später begann sie am Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung Kurse über Kinderanalyse zu halten. Die Erfahrungen aus ihrer Praxis verarbeitet sie in ihrem ersten Buch „Einführung in die Technik der Kinderanalyse“ (1927).

Ein Teil der Ausstellung zeigt den Nachlass von Margarethe Trautenegg, geborene Csonka. Viele Bilder des Archivs sind private Fotografien, in denen sich die lebensgeschichtliche Erfahrung ihrer Besitzer spiegelt. Trautenegg wurde wegen ihrer homosexuellen Neigungen zu Freud geschickt, der in seiner Schrift „Über die Psychogenese eines Falles weiblicher Homosexualität“ (1920) auf sie eingeht und eine sehr liberale Haltung bekundet. Ihre Emigration führte sie durch mehrere Länder, darunter auch Kuba.
Mehrere Exponate aus dem Nachlass Eva Rosenfelds (1892-1977) werden gezeigt. 2002 konnte die Sigmund Freud Privatstiftung diesen erwerben, er stellt den größten Nachlass in der Sammlung dar und wurde von Stadt Wien und Bund zu gleichen Teilen finanziert. Eva Rosenfeld war eine enge Vertraute von Anna Freud und gründete gemeinsam mit ihr und Dorothy Burlingham die Hietzing-Schule. In der Ausstellung werden Briefe und Schriftstücke mit persönlicher Widmung Anna Freuds ebenso gezeigt wie eine Notiz von Marlene Dietrich.

Archiv-Screenshot:

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