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Man wird ja so bescheiden

Öffentlichkeit Performance
1 Termin
Freitag 3. Juni 2011
3. Juni 2011
Fr
20:00
Man wird ja so bescheiden

Jüdisches Kabarett in Wien von den Anfängen-1938
Ein Streifzug

3. bis 5.6.

Texte & Lieder von: Egon Friedell, Anton Kuh, Alfred Polgar, Fritz Grünbaum, Louis Taufstein, Roda Roda, Oskar Teller, Armin Berg, Jimmy Berg u.a.

Vom Beginn des 20. Jahrhunderts an, bis 1938 gab es eine Fülle jüdischer Kleintheater und Kabarettbühnen in Wien. Viele der jüdischen Autoren, Komponisten und Darsteller von damals sind heute noch weltberühmt, die meisten sind vergessen. Alleine von den vielen Liedern, die damals im Kabarett gesungen wurden, kennt man heute nur mehr einen Bruchteil.
Wien war am Beginn des 20. Jahrhunderts die Stadt mit der nach Warschau größten und am besten assimilierten jüdischen Gemeinde. Außer den assimilierten jüdischen Künstlern, die mit ihren Kabaretts auf die nach rechts rückende Wiener Gesellschaft reagierten, gründeten zuwandernde Ostjuden neue Bühnen, auf denen meist in jiddischer Sprache gespielt wurde. So entstanden etliche jüdische Kabarettbühnen im 2. Bezirk, in der Nähe des Nordbahnhofs, wo die Neueinwanderer ankamen. Die Neueinwanderer erlebten die russischen Pogrome und wurden überzeugte Zionisten. Der aufkommende Wiener Antisemitismus verstärkte das zionistische Bewusstsein, auch bei den
assimilierten Wiener Juden. Zum Beispiel veranstalteten die Mitglieder des „Studentenklubs“ im Jahr 1909, im „Intimen Theater“, in der Praterstrasse 34, dem heutigen Theater Nestroyhof Hamakom, Matinéen in deutscher Sprache. „Der Studentenklub“ wurde von Theodor Herzl mitbegründet. Ziel war es, dem Publikum gehobene jüdische Literatur in deutscher Sprache nahezubringen. Die Initiative scheiterte aber am Ausbleiben eines Publikums. 10 Jahre später entstand daraus die gefeierte „freie jüdische Volksbühne“, die in ganz Europa tourte.
In Wien wollten die Menschen im Kabarett vor allem eines: lachen. Wien stand damals ganz allgemein im Zeichen des Rausches, die Bevölkerung wollte feiern, tanzen, sich gehen lassen, man lachte über das allgemeine und das persönliche Unglück. Auf dem Programm der Kabarettbühne stand die Politsatire ebenso, wie erotische Geschichten und Lieder. Man lachte über die Wirtschaftskrise, Hunger, gehörnte Ehemänner, und ebenso über den Antisemitismus.

Dieser Abend soll ein Streifzug durch die Kabarettszene von damals sein, von den Anfängen bis zur Vertreibung, mit Texten und Liedern von berühmten und vergessenen Künstlern.

Archiv-Screenshot:

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