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Sonderausstellung: Der Dombau von St. Stephan - Die Originalpläne aus dem Mittelalter -
Vortrag / Johann Josef Böker (Bauhistoriker)
Weltkulturerbe im Wien Museum
Die Architekturzeichnungen von St. Stephan aus dem Spätmittelalter sind einzigartig: Von keinem gotischen Dombau in Europa hat eine derart große Zahl von Planrissen auf Pergament und Papier die Jahrhunderte überlebt. Der Bestand umfasst 294 Planrisse, von denen die Akademie der bildenden Künste Wien 285 und das Wien Museum weitere 9 Stück besitzt. Diese detaillierten Pläne, nach denen die Dombaumeister und Steinmetze arbeiteten, finden sich seit 2005 auf der UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes. Sie stehen im Zentrum der Ausstellung, zum Beispiel ein fünf Meter hoher Aufriss des nie vollendeten Nordturms aus der Sammlung des Wien Museums.
Der höchste Turm Europas
Mehr als 300 Jahre wurde am Stephansdom gebaut. “Hoch hinauf” lautete die Devise der gotischen Sakralbauten, der gigantische Turm war auch Ausdruck von “Stadt-Marketing” und Symbol kirchlicher wie weltlicher Macht. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1433 stand in Wien der höchste Turm Europas. Lediglich dem Nordturm des Straßburger Münsters sollte es im Mittelalter gelingen, ihn zu übertreffen. Der monumentale Dom mit dem bunt gedeckten Dach war von weitem sichtbar und wurde zur symbolische Mitte Wiens: St. Stephan fungierte auch als Repräsentationsbau der Landesfürsten, Pfarrkirche und später als Bischofssitz.
Die Planzeichnungen stammen von den berühmtesten Baumeistern der Zeit. Ausgeführt wurde das Werk von unzähligen Handwerkern und Hilfskräften, die von weither nach Wien strömten. Und das in einer Zeit, als Europa von Umweltkatastrophen, Epidemien und Kriegen heimgesucht wurde. Ausgehend von den Originalplänen behandelt die Ausstellung verschiedene Themen: Wie wurde der Dombau finanziert? Welche Rolle spielte dabei das Wiener Bürgertum? Wie funktionierte eine mittelalterliche Bauhütte? Woher kam das Baumaterial?
