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7. Jänner bis 7. Februar 2011
Ozu ist stets aufs Neue: eine Entdeckung - auch für jene, die sein Werk gut zu kennen meinen. Auf den ersten Blick suggerieren die Stoffe und der unverwechselbare Stil eine leicht fassbare Art von Meisterschaft. Ozus Filme sind gendai-geki (in der Gegenwart angesiedelt) und einem großen Thema zugedacht: der japanischen Familie. Dieselbe Hartnäckigkeit zeigt sich in der Form: feste, unbewegte Einstellungen, gedreht aus niedriger Kameraposition; konsequente Vermeidung normierter Montage-Muster; pillow shots von leeren Schauplätzen zwischen den Szenen, um diese aus- und einatmen zu lassen bzw. voneinander abzufedern. Und schließlich gilt sein Kino als kontemplativ: als extremer Ausdruck jener Reinheit und Abgeklärtheit, die gern mit ,,Zen”, einer fernöstlichen Kultur der Leere assoziiert wird. Ozu war in Japan sehr renommiert und kommerziell erfolgreich, aber man befand sein Werk lange als untauglich für den Export - so wurde er später als andere Meister seines Landes im Westen bekannt: als ,,japanischster aller Regisseure”.
Am 17. Jänner wird der Autor und Regisseur Paul Schrader eine Einführung zu Ozus letztem Film halten.
Die Retrospektive des erhaltenen Gesamtwerks von Ozu Yasujir? ist das bisher aufwendigste Unterfangen des Österreichischen Filmmuseums. Die weltweit sehr rare Gelegenheit, Ozus Schaffen sehen und studieren zu können, verdankt sich der Unter-stützung von Shochiku, der Japan Foundation und der Japanischen Botschaft in Wien.
