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Peter Alheit: Versteckte Avantgarde

Öffentlichkeit Performance
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1 Termin
Montag 10. Jänner 2011
10. Jän. 2011
Mo
18:00
Peter Alheit: Versteckte Avantgarde

PETER ALHEIT
Versteckte Avantgarde

Die großen Avantgarde-Bewegungen der europäischen Moderne sind nur begrenzt überzeugend gewesen. Die politische Avantgarde Lenin’schen Zuschnitts ist dramatisch gescheitert. Aber auch die Avantgardekonzepte in der Bildenden Kunst, der Literatur, des Theaters, der Musik oder des Films bleiben uneindeutig und wirken nicht selten angemaßt. So geht ein Teil der nachrevolutionären “russischen Avantgarde” im zugelassenen Mainstream des “sozialistischen Realismus” auf. Der “italienische Futurismus”, ebenfalls eine klassische Avantgardebewegung, kann die Grenzen zum italienischen Faschismus nicht durchgängig aufrecht erhalten. Die neueren Avantgarden, von Op-Art über Pop-Art, Situationismus oder Fluxus bis zum Wiener Aktionismus changieren zwischen Provokation und Vermarktung. Ein legitimierendes ästhetisches Konzept verschwimmt dabei. - Ist Avantgarde mehr als das bekannte Bonmot des französischen Regisseurs Romain Gary: “Avantgardisten sind Leute, die nicht genau wissen, wo sie hinwollen, aber als erste da sind”?
Es ist zu klären, ob diese Polemik einen plausiblen Hintergrund hat. - Der Göttinger Pädagoge, Soziologe und Kulturwissenschafter Peter Alheit stellt mit seinem Konzept der “versteckten Avantgarde” eine Theorie vor, die auch ganz aktuelle Entwicklungen wie WikiLeaks oder das Revolutionspamphlet “Der kommende Aufstand” zum Gegenstand der Analyse macht. Seine von Gramscis Ideen angeregten Überlegungen ermöglichen ihm eine ebenso interessante wie skeptische Prognose.

IFK_Senior Fellow Peter Alheit ist promovierter Religionsphilosoph und promovierter Soziologe und Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt außerschulische Erziehungswissenschaft am Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
Publikationen (u. a.): gem. mit Frank Schömer, Der Aufsteiger 2009; gem. mit Morten Brandt, Autobiographie und ästhetische Erfahrung Frankfurt/Main 2006; gem. mit Hanna Haack, Die vergessene “Autonomie” der Arbeiter, Berlin 2004; Zivile Kultur, Frankfurt/Main 1994; gem. mit Erika M. Hoerning (Hg.), Biographisches Wissen, Frankfurt/Main 1989; gem. mit Christian Glaß, Beschädigtes Leben, Frankfurt/Main 1986; gem. mit Bettina Dausien, Arbeitsleben, Frankfurt/Main 1985; Alltagsleben, Frankfurt/Main 1983.

Archiv-Screenshot:

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