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Erlebte und erlittene Liebe zur Alltagskultur
und ihre sichtbaren und unsichtbaren Auswüchse
Es wird gelebt mit geblümten Mustern, Rauhfasertapeten und dekorativem Porzellan. Wissend um das allgemein ungeklärte Verhältnis zur häuslichen Gemütlichkeit thematisiert Benjamin Eichhorn das Dekor und legt es wie eine Haut über die mit Erinnerung behaftete Küchenzeile. Er tapeziert seinen Lebensraum in Münster beseelt wie im Rausch mit der vor allem in Deutschland geliebten Rauhfasertapete. Bis ins kleinste Detail. Die mit hinterhältig kleingemusterten Stoffen überzogenen scharfen Gegenstände verwandeln sich zum Fetisch und verlieren ihre Bestimmung. Sie präsentieren sich mit ihrer neuen Oberfläche, stülpen das ihnen schon immer innewohnende Wesen nach außen und zeigen ihre Geschichte, die sich in ihrem Ausmaß nur erahnen lässt. Benjamin Eichhorn findet mit dem Medium der Zeichnung, der Fotografie und der Intervention in Räumen eine kondensierte Bildform für diese komplexen Zusammenhänge.
Gabriele Rothemann
