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eyes on: Les nuits blanches

Öffentlichkeit Ausstellung
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1 Termin
Dienstag 9. November 2010
9. Nov. 2010
Di
20:00
eyes on: Les nuits blanches

Les nuits blanches
Monat der Fotografie
Studierende der Klasse Fotografie

Ausstellungseröffnung
9. November 2010, 20:00

Ausstellungsdauer
Öffnungszeiten: Di - Sa jeweils von 20:00 - 0:30

10. November 2010 - 27. November 2010

Les nuits blanches. Aus Sommernächten, in denen die Sonne nie ganz untergeht, wurden in St. Petersburg irgendwann Sommernachtsfeste, die einen französischen Namen brauchten. Aus dem französischen Namen wurde ein Ausdruck für übermütig durchlebte Nächte und zugleich ein Bild für mutlose Schlaflosigkeit. Das neue Konvolut zieht seine Runden und schert sich nicht ob seiner Widersprüchlichkeit. Es trägt die schönen, unhaltbaren Versprechen entzeitlichter Nächte bereits als ein für unverdaulich befundenes Konstrukt in seinem Bauch herum. Dort, im Innern des Konvoluts, kehren sich die falschen Versprechen mit ihrem Zuviel an Nostalgie und Sentimentalität in ein Gefühl unfreiwilliger Ernüchterung. Das zermürbende Zeitbewusstsein des Schlaflosen zieht die wehmütigen Gedanken von Zeitlosigkeit ins Lächerliche und richtet die neugefundene Härte nächtlicher Klarsicht gegen jede somnambule Romantik. Um gerade dann vielleicht, da die Härte ja nun schon einmal vorangeschickt wurde, ein neuerliches Einsteigen in zwischenweltliche Sehnsuchtsbilder zu erlauben. Für einen Moment zumindest. Bis auch dieses Schwelgen wieder zum Untersuchungsobjekt wird und jemand mit dem hinterhältigen Satz kommt, es gäbe kein richtiges Leben im Falschen. In dieser Hin- und Herbewegung findet sich nun vielleicht ein kleinster Nenner kollektiver Erfahrung im Kunstschaffen, der für diese Gruppenausstellung gefunden werden wollte. Der Drang, blindlings dem Phantom künstlerischer Intention nachzugehen, kollidiert und verbindet sich zuweilen vielleicht auf ähnliche Weise mit dem Zwang, wach zu bleiben und den eigenen Sentimentalitäten ins Auge zu schauen. So wird das Weiß der nuits blanches vom einlullenden, entrückten Licht zur Leerstelle, zum Systemfehler im glücklichen Bild und von da bald zum blanken Irrsinn, der in seiner neuerlichen Bildhaftigkeit, sich selbst zu schön vollends unterzugehen, doch aber gerade wieder so gut zu jenen flirrenden Mittsommernächten passt. (Text: Julian Tapprich 2010)

Archiv-Screenshot:

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