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RETROSPEKTIVE: FR 1.10. bis MI 20.10.
DAS WEISSE BAND A/D/F/I/Kanada 2009
Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkrieges. In einem protestantischen Dorf gehen seltsame Dinge vor sich: Der Arzt stürzt mit seinem Pferd über ein heimlich gespanntes Seil, ein Kind wird entführt und gefoltert, eine Scheune in Brand gesteckt. Die Vorfälle, für die kein Täter in Sicht ist, sind aber nur die »äußere« Gewalt in dieser mystery tale. Gewalt findet auch im Innersten des Dorfes, in den Familien statt. Frauen werden gedemütigt und misshandelt, Kinder mit höflicher Strenge gezüchtigt. Der Pastor bindet zweien seiner Söhne und Töchter für ihre »Vergehen« ein weißen Band um, ein Zeichen der moralischen Reinheit und Unschuld, die aber längst verloren sind.
Michael Hanekes Opus Magnum, in seiner visuellen Wucht oftmals verglichen mit dem Kino eines Carl Theodor Dreyer oder Ingmar Bergman. Ein vielschichtiges, beinahe schon klassizistisches Sittengemälde, in dem Haneke den Wurzeln von Totalitarismus und Terrorismus, ergo auch Faschismus nachspürt - in Szene gesetzt mit einem fulminanten Schauspieler-Ensemble und getaucht in ein Schwarzweiß von geradezu unheimlicher Klarheit. Ein teuflisches Werk.
Das Filmarchiv Austria zeigt die bislang umfassendste Retrospektive in Österreich, bei der nicht nur sein preisgekröntes Kino-OEuvre, sondern auch sein vielseitiges Fernseh(-film-)schaffen präsentiert wird.
Kurator: Lukas Maurer
Tickets:
Normalpreis: 7,50 EUR
Ermäßigt: 5 EUR
Infos unter: www.filmarchiv.at
