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Der Filmemacher und bildende Künstler Bruce Conner (1933-2008) gehört zu den weltweit populärsten Protagonisten des unabhängigen Kinos, was insofern nicht verwundert, als Werke wie Cosmic Ray (1962), America Is Waiting (1981) oder His Eye Is on the Sparrow (2006) zum schlicht Unterhaltsamsten wie Berührendsten in der Geschichte des Mediums zählen. Gleichzeitig war Conner einer der wenigen genuinen Erneuerer des Films - angefangen mit dem ohne Kamera (und im Alter von 25 Jahren) verfertigten Meisterwerk A Movie, das in der Found-Footage-Tradition eine ähnliche Rolle spielt wie das Neue Testament im Christentum
#Breaking Away
A Movie (1958) s/w, 12 min
Cosmic Ray (1961) s/w, 5 min
Vivian (1964) s/w, 3 min
10 Second Film (1965) s/w, 10 sek
Breakaway (1966) s/w, 5 min
The White Rose (1967) s/w, 7 min
Looking for Mushrooms (1959-67) Farbe, 3 min
Report (1963-67) s/w, 13 min
Permian Strata (1969) s/w, 4 min
Marilyn Times Five (1968-73) s/w, 13 min
A Movie und Cosmic Ray sind Axiome des Avantgardefilms, Vorbilder für die spätere Musikvideo-Kultur und Nachbilder der Westküsten-Bohème der 40er Jahre, deren dunkle Geheimnisse sie tradieren. Ähnlich elementar für das moderne Verständnis von Kino ist Report: eine ätzende Kritik am US-consumerism, geboren aus dem Versuch, mit dem Schock über die Ermordung JFKs zu Rande zu kommen. Eng verwandt damit ist Marilyn Times Five: ,,MM” (oder eine andere Frau) nackt in einem stag film, den Conner so behandelt, dass man vor allem Verwundbarkeit und Zartheit und darin Einsamkeit erlebt. Mittendrin eine veritable Entdeckung: der grandiose, von der Kritik verstörend marginalisierte Breakaway. Toni Basil gefilmt mit langen Verschlusszeiten in verschiedenen Kostümen und nackt, dann frenetisch montiert - schiere Schönheit zweckfrei entladener Energie: ein Geschenk. (R.H.)
