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26. Oktober 2010 bis 13. Februar 2011
Eröffnung: 26. Oktober 2010, Nationalfeiertag, 11 Uhr
Seit der Frühzeit des Christentums stehen Heilige im Zentrum katholisch-religiösen Lebens und Erlebens. Als Fürbitter und Schutzpatrone werden sie angerufen und um Beistand gebeten, als Vorbilder und Zeugen eines heiligmäßigen Lebens in der Nachfolge Christi sind sie Gegenstand bewundernder Ehrfurcht und pietätvoller Nachahmung. Heilige und ihr Kult wurden und werden aber auch in den Dienst verschiedener säkularer - weltanschaulicher und politischer - Vorstellungen genommen. Dabei wird nicht nur auf traditionelle religiöse Vertrauens- und Verehrungsgestalten zurückgegriffen, es werden auch neue Kultfiguren und Hagiographien geschaffen.
So geht es in dieser Ausstellung nicht nur um den Einsatz, sondern auch um die Transformierung des katholischen Heiligenkults zu profanem Zweck. Es werden dabei vor allem Heilige vorgestellt, deren Patronat sich über einen größeren geographischen bzw. administrativ-politischen Raum erstreckt - auf Regionen, auf Länder, auf ganz Europa. Thematisiert und illustriert werden dabei unter anderem folgende Bereiche: die kulturgeschichtlichen und zeitpolitischen Umstände der Kanonisation und der Zu- bzw. Umschreibung der Patronate; die Instrumentalisierung popularer Frömmigkeit für die Sakralisierung und damit Legitimierung von politischer Herrschaft; Motive und Praktiken bei der Erhebung von Heiligen zu den Altären der Kirchen und der Politik; die offiziellen Formen der Propagierung weltlich funktionalisierter Heiligenverehrung und deren Akzeptanz im traditionell-religiösen Milieu.
