Vienna Art Week: Crossing Limits. Art in Urban Transitions

ERÖFFNUNG
Montag, 15. November 2010, 19 Uhr

AUSSTELLUNGDAUER
Im Rahmen der VIENNA ART WEEK vom 15. bis 21. November 2010

ÖFFNUNGSZEITEN
täglich 16.00 - 20.00 Uhr, Anmeldung erforderlich: T +43 699 194 661 46

EINTRITT FREI

BESUCHERINFORMATION
www.viennaartweek.at

Wien bildet als Kunstmetropole den Treff- und Ausgangspunkt, Arbeits- und Austragungsort für unzählige Basic-Projekte internationaler Künstlerinnen und Künstler wie Katrina Daschner, Nicolas Jasmin, Aldo Giannotti, Sonia Leimer, Kris Lemsalu, Corinne Rusch und Marissa Lobo. Eine Prämisse für die Entstehung neuer Ausstellungskonzepte und Kunsterfahrungen, die sich einer hegemonialen Lesart entziehen und sich den Herausforderungen unserer Gegenwart stellen, bilden Aktionen, die in temporär genutzten Räumen oder im urbanen Außenraum stattfinden. Anlässlich der VIENNA ART WEEK 2010 sind für sieben Tage sieben internationale Künstler und Architektengruppen eingeladen, für das Projekt Crossing Limits. Art in Urban Transitions ein leerstehendes Geschäftslokal zu bespielen. In welchem Verhältnis stehen heute Kunstformen und -praktiken zum urbanen Leben und seiner soziopolitischen und transkulturellen Dynamik?

Die Transformation des als Display genutzten Zwischenraums, also des leeren Geschäftslokals, in einen performativen Raum ist ein konstitutives Element der Projekte von Crossing Limits. Art in Urban Transitions. Interventionistische Phänomene im transdisziplinären Austausch zwischen Kunst, Performance, Tanz und Film sowie Kunst, Social Design und Architektur oder Kunst, Sound und Urbanität werden beleuchtet.

Crossing Limits. Art in Urban Transitions bezieht sich insofern auch auf Übergangsriten, durch die Social Design, Performance und genderpolitische Artikulationsräume ineinandergreifen. Leben wir heute wirklich in einer Welt ohne Grenzen? Gelingt es uns, so zu leben, als ob wir keine Schranken hätten, als ob wir frei wären? Das moderne Selbst hat nicht den Kontakt zur Realität verloren, sondern sieht sich einem Realitätsexzess ausgesetzt. Im späten Kapitalismus wurden Verschiebungen der Identität und der Identifikationen in Profitparadigmen umgewandelt. Der Mensch wird heute als jemand gesehen, der zum Künstler seines eigenen Lebens wird. Doch inwiefern trifft das tatsächlich zu? Die Veränderung von politischen, geografischen, kulturellen und ökonomischen Verhältnissen stellt nicht nur territoriale Grenzen, sondern die dadurch ausgelösten sozialen Impulse und ihre Auswirkungen auf Körperidentitäten und Lebensräume in Frage.

Die Ausstellung Crossing Limits. Art in Urban Transitions verfolgt, in welche Wechselbeziehung Kunst, Körper und urbane Räume treten. Besonders in der pulsierenden Performanceszene in Wien zeigt sich eine Dynamik, durch die sich die Frage nach dem role-making und role-taking in der aktuellen Definition des Künstlerprofils unter dem Einfluss von Sprache und urbanen Inszenierungsabläufen stellt. Vieles befindet sich im Umbruch, Projekträume agieren professionell und Galerienprogramme lassen sich von ihrem Initiativgeist anstecken.

Bild: Sonia Leimer
To move in parallel, playing back from earlier, 2009
Video, Performerin Anne Juren
Videostill: Sonia Leimer
Courtesy Galerie Nächst St. Stephan, Rosemarie Schwarzwälder, Wien